Spannungen um Taiwan: US-Bomber fliegen in der Nähe des südchinesischen Meeres

Die US-Luftwaffe hat erklärt, dass ihre B-52H-Bomber von einer Ausbildungsmission in der Nähe des umstrittenen Südchinesischen Meeres, einer ressourcenreichen Wasserstraße, auf die sowohl China sowie Taiwan Anspruch erheben, zurückgekehrt sind.

Die nuklearfähigen strategischen US-Bomber wurden am Dienstag von der Andersen Air Force Base im US-Territorium von Guam aus in die "Nähe des Südchinesischen Meeres" zu einer Übung beordert, soll die US Air Force am Donnerstag laut Reuters erklärt haben. Die B-52 Bomber änderten dann ihren Kurs Richtung Okinawa, einer japanischen Insel mehrere hundert Kilometer von China entfernt, wo sie sich den USAF F-15C Strike Eagle Kampfflugzeugen bei einer Trainingsmission anschlossen, bevor sie nach Guam zurückkehrten.

Die US-Luftwaffe betonte in ihrem Kommentar zum Überflug, dass die Mission "völkerrechtskonform" abgelaufen und "zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der seit 2004 in der Region stationierten US-Streitkräfte" notwendig gewesen sei.

Das chinesische Verteidigungsministerium, das in der Regel den Missbrauch der Schifffahrtsfreiheit durch Washington und einen Eingriff in die Souveränität Chinas scharf verurteilt, erklärte, dass sein Militär die Situation unter Kontrolle habe.

Die Übungen werden als Reaktion auf die groß angelegten Militärübungen mit scharfer Munition Chinas gesehen, die vor einer Woche in der Taiwanstraße stattfanden und von Taiwan als "Säbelrasseln" und "Einschüchterung" angeprangert wurden.

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Es kommt zu einer Zeit, da Taiwan, das Peking als Teil Chinas betrachtet, und die USA einander näher rücken. Im vergangenen Monat unterzeichnete US-Präsident Donald Trump den Taiwan Travel Act, der die Kontakte zwischen den beiden Ländern, auch auf offizieller Ebene, fördern soll. Peking sieht darin eine Untergrabung des "Ein-China-Prinzips".