Südkorea führt erstmals seit sechs Jahren zivile Luftschutzübung durch

Am Mittwoch führen Behörden in Südkorea eine zivile Luftschutzübung durch. Das erste Training seit dem Jahr 2017 findet im Rahmen eines Militärmanövers mit den USA und vor dem Hintergrund eines neuen Raketentests Nordkoreas statt.

Südkorea hat am Mittwoch eine landesweite Luftschutzübung für die Zivilbevölkerung durchgeführt, die erste dieser Art seit dem Jahr 2017. Nach Angaben des Ministeriums für Innere und Sicherheit wurde die Übung um 14:00 Uhr (Ortszeit) ausgerufen und dauerte 15 Minuten. Dabei testeten die Behörden das Luftangriffswarnsystem und inszenierten Evakuierung der Bevölkerung. Sobald die Alarmsirene ertönte, mussten Autofahrer an den Straßenrand fahren oder ihre Fahrzeuge parken. Fußgänger wurden aufgefordert, sich in den nächsten unterirdischen Schutzraum zu begeben. Menschen in öffentlichen Einrichtungen wie etwa Supermärkten und Kinos mussten evakuieren. Mehrere Regionen des Landes, die aufgrund der schweren Regenfälle und des Taifuns Khanun im vergangenen Monat als Katastrophengebiete eingestuft wurden, nahmen jedoch an der Übung nicht teil.

Zeitlich fällt die Übung mit dem Militärmanöver Ulchi Freedom Shield zusammen, das die Streitkräfte Südkoreas zusammen mit US-Truppen am 21. August gestartet hatten. Die Streitkräfte werden ein Szenario eines großangelegten Krieges mit Nordkorea und Maßnahmen im Falle weiterer Bedrohungen üben.

In den kommenden Tagen plant Nordkorea einen weiteren Raketenstart. Pjöngjang erklärt diesbezüglich, es handele sich um einen Start im Rahmen seines Satellitenprogramms. Seoul und seine Verbündeten sind skeptisch und befürchten, dass Nordkorea Langstreckenraketentechnologie testen wird.

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