Aung San Suu Kyi wird von Militärregierung teilweise begnadigt

Die entmachtete Regierungschefin Myanmars Aung San Suu Kyi war zu einer jahrzehntelangen Haftstrafe verurteilt worden. Nun könnte sie im Rahmen einer Amnestie freikommen. Ob sie wirklich auf freien Fuß kommt, ist allerdings noch unklar.

Die Militärregierung Myanmars soll angeblich die entmachtete frühere De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi begnadigen, berichten die Staatsmedien des Landes. Die Friedensnobelpreisträgerin und langjährige Favoritin des Westens, die seit 2021 inhaftiert ist, gehört demnach zu einer Gruppe von mehr 7.000 Gefangenen, denen anlässlich der buddhistischen Fastenzeit eine Amnestie in Aussicht gestellt wird.

Ob Aung San Suu Kyi tatsächlich freikommt, ist allerdings noch unklar. Die Begnadigung soll offenbar nur für einen Teil der ihr zur Last gelegten Verbrechen gelten. Die 78-Jährige war in mehreren Verfahren unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen zu einer Gesamtstrafe von 33 Jahren Haft verurteilt worden. Aus Justizkreisen hieß es:

"Sie konnte nicht vollständig freigelassen werden, obwohl sie für einige Urteile gegen sie begnadigt wurde. Sie muss sich noch in 14 Fällen verantworten. Nur für fünf von 19 Fällen wurde sie begnadigt."

Aus der Isolationshaft im Gefängnis war Aung San Suu Kyi bereits in der vergangenen Woche in ein Gästehaus der Regierung verlegt worden. Sie war im Rahmen eines Militärputsches Anfang Februar 2021 entmachtet worden. Proteste gegen den Staatsstreich schlug die Junta teils gewaltsam nieder.

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