Südkorea hat am Mittwoch über einen Raketenstart im nördlichen Nachbarland berichtet. Wie der Generalstab der Streitkräfte in Seoul bekanntgab, könnte Nordkorea erneut ein potenziell atomfähiges Projektil getestet haben. Die Rakete sei ungefähr 290 Kilometer in Richtung des Japanischen Meeres geflogen. Es habe sich um eine ballistische Kurzstreckenrakete gehandelt. Der Start sei um 15:31 Uhr Ortszeit im Landkreis Sukch’ŏn in der Provinz Süd-P’yŏngan erfolgt.
Der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada teilte seinerseits mit, dass die nordkoreanische Rakete rund 250 Kilometer in einer sehr niedrigen Höhe von etwa 50 Kilometern geflogen und ins Japanische Meer gestürzt sei. Man sei dabei, weitere Einzelheiten über die Flugbahn des Projektils zu analysieren. Der Minister verurteilte den Raketentest und erklärte, dass die Führung in Pjöngjang mit ihren Handlungen die Sicherheit Japans, der Region und der ganzen Weltgemeinschaft bedrohe.
Das Verteidigungsministerium in Seoul teilte zudem mit, vor der Ostküste sei ein Trümmerteil einer Rakete gefunden worden, die Nordkorea in der vergangenen Woche abgeschossen habe. Bei dem Flugkörper handele es sich offensichtlich um eine Flugabwehrrakete des Typs SA-5 aus der Ära der Sowjetunion.
Vor diesem Hintergrund findet in Südkorea ein neues Manöver statt. Nach Angaben des Militärs richtet es sich gegen Bedrohungen durch nordkoreanische Atomwaffen und Raketen. Das viertägige Manöver beruht auf Computersimulationen und kommt ohne Übungen im Gelände aus.
Seit Beginn dieses Jahres hat Nordkorea bereits mehr als 50 Raketentests durchgeführt. Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als 25 davon erfasst.
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(rt / dpa)