Sechs junge Menschen, die zur Zeit des Fukushima-Atomunfalls zwischen sechs und 16 Jahren alt gewesen waren, machen heute die Strahlung für ihre Erkrankung an Schilddrüsenkrebs verantwortlich und haben den Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima I verklagt. Die Kläger, die heute zwischen 17 und 27 Jahren alt sind und alle eine Operation zur Entfernung eines Teils oder der gesamten Schilddrüse hatten, verweisen darauf, dass zuvor niemand unter ihren Verwandten an dieser Art von Krebs erkrankt war.
Außerdem argumentieren die Kläger, es falle ihnen wegen ihrer gesundheitlichen Probleme heute schwer, einen Hochschulabschluss zu machen oder eine Arbeitsstelle zu bekommen. Sie fordern von Tokyo Electric Power Company (TEPCO) einen Schadenersatz in Höhe von über 5,4 Millionen Euro. Jetzt können die Kläger jedoch mit dem Problem konfrontiert werden, nicht beweisen zu können, dass ihre Erkrankung wirklich durch die Katastrophe verursacht worden war. Die Klage sorgte trotzdem in Japan für Aufsehen und wird von vielen Anhängern unterstützt.
Die Atomkatastrophe von Fukushima hatte sich am 11. März 2011 ereignet, als ein massives Erdbeben einen Tsunami auslöste. Das Wasser überschwemmte den Keller des Kernkraftwerks, in dem sich unter anderem Notstromaggregate und Batterien befanden, was zu einem kompletten Stromausfall der Anlage und dementsprechend dem Ausfall der Notkühlsysteme führte.
Die Katastrophe gilt als der zweitgrößte Unfall in einem Kernkraftwerk nach der Tschernobyl-Katastrophe im Jahr 1986. Einige Experten verweisen jedoch darauf, dass die japanischen Behörden, im Vergleich zu den sowjetischen, weniger Maßnahmen getroffen hatten, um die Folgen der Katastrophe zu minimieren. Unter anderem wurde kein Schutz gegen weitere Kontamination der Umwelt gebaut und auch wegen möglicher Verunreinigung des Wassers zeigen sich einige besorgt. Die UN-Experten kamen aber nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass der Fukushima-Unfall keine schweren Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung in der Region hat.
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