Im Jahr 2021 erreichte der Handelsbilanzüberschuss Pekings ein Allzeithoch von 676 Milliarden US-Dollar, was auf die lebhafte Nachfrage nach in China hergestellten Waren in der ganzen Welt zurückzuführen ist. Ein pandemiebedingter erheblicher Rückgang bei den Auslandsreisen hat außerdem das Defizit im Dienstleistungsverkehr begrenzt.
Der Überschuss in der chinesischen Leistungsbilanz kletterte auf ein Achtjahreshoch von 224,2 Milliarden US-Dollar, während der Überschuss in der Kapitalbilanz mit 83,2 Milliarden US-Dollar den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2010 erreichte. Das berichtete Bloomberg unter Berufung auf Berechnungen, die auf Daten der Pekinger Devisenbehörde basieren.
Stephen Chiu, Bloombergs Chefanalyst für Devisenhandel in Asien, erklärte, dass die gemeldeten Zahlen Chinas robusten Handelsüberschuss während der Coronavirus-Pandemie und Zuflüsse in Yuan-denominierte Anleihen widerspiegele.
Der steigende Überschuss unterstützte den Aufschwung des Yuan, der im Jahr 2021 um 2,7 Prozent gegenüber dem US-Dollar zulegte und damit die im Vorjahr verzeichneten Gewinne von 6,7 Prozent ausbaute. Chinas Landeswährung klettert in Richtung 6,33 pro US-Dollar, ein Niveau, das zuletzt im Dezember erreicht wurde, als die Zentralbank Chinas den Reservesatz für Fremdwährungen erhöhte, um die Gewinne zu dämpfen. Chiu erklärte:
"Im Jahr 2022 dürften die Devisenabrechnungen insgesamt ähnlich ausfallen wie im vergangenen Jahr, insbesondere im Hinblick auf einen robusten Leistungsbilanzüberschuss."
"Auch, wenn sich das globale Wirtschaftswachstum zyklisch verlangsamen könnte, werden Chinas Exporte wahrscheinlich weiterhin einen großen Anteil an der Weltwirtschaft ausmachen, weil die Pandemie anhält."
Im vergangenen Jahr haben ausländische Investoren ihre Bestände an chinesischen Staatsanleihen Berichten zufolge um 575,6 Milliarden Yuan (90,9 Milliarden US-Dollar) aufgestockt – so schnell wie noch nie zuvor. Die Devisenabwicklung im Rahmen von Wertpapieranlagen in der Kapitalbilanz stieg im Dezember auf 23 Milliarden US-Dollar, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2010.
Ken Cheung, der leitende Devisenstratege für Asien bei der Mizuho Bank, wies Bloomberg darauf hin, dass die hohen Renditen von Yuan-denominierten Vermögenswerten und die Stabilität des Yuan-Wechselkurses ausländisches Kapital anziehen.
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