Die Verteidigungsminister der Teilnehmerstaaten der Organisation über kollektive Sicherheit (OVKS) haben am 13. Januar, eine Woche nach Beginn der Friedensmission, den Abzug aus Kasachstan vereinbart. Die Sitzung des OVKS-Ministerrats fand per Videokonferenzschaltung statt. Damit wurde der Friedenseinsatz nach den gewaltsamen Massenunruhen in der früheren Sowjetrepublik Kasachstan für beendet erklärt.
Der OVKS-Generalsekretär Stanislaw Sas erklärte der Nachrichtenagentur Interfax, dass der Truppenabzug bereits an diesem Donnerstag begonnen habe. Er werde etwa zehn Tage in Anspruch nehmen.
"Die Friedensmission der OVKS in der Republik ist zu Ende. Das ist die gemeinsame Einschätzung der politischen Führung der OVKS-Mitgliedsstaaten sowie des Militärkommandos der kollektiven Friedenskräfte der OVKS und der kasachischen Streitkräfte."
Sas teilte mit, dass Banditen und Terroristen zerschmettert seien. Da einige von ihnen versuchten unterzutauchen, führten und führen die kasachischen Sicherheitskräfte Festnahmen von Verdächtigen durch. Dies sei nun eine ausschließliche Aufgabe des Innenministeriums, der Nationalgarde und der Sicherheitsbehörden der Republik Kasachstan.
Die gewaltsamen Massenproteste im zentralasiatischen Land hatten sich Anfang Januar an rasch gestiegenen Preisen entzündet. In mehreren Städten plünderten Protestierende Geschäfte und stürmten Verwaltungsgebäude. Es kam zu tödlichen Zusammenstößen mit der Polizei. Die Regierung veranlasste Antiterroroperationen und rief bis zum 19. Januar landesweit den Ausnahmezustand aus. Präsident Qassym-Schomart Toqajew bat die OVKS um Unterstützung. Russland, Kirgisistan, Armenien, Weißrussland und Tadschikistan schickten daraufhin Einsatztruppen in die ehemalige Sowjetrepublik. Zu ihrer wichtigsten Aufgabe gehörte der Schutz von Verwaltungsgebäuden und diplomatischen Vertretungen.
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