Turkmenistan will "Tor zur Hölle" löschen: Feurige Sehenswürdigkeit kann nach 50 Jahren verschwinden

Seit über 50 Jahren verfügt Turkmenistan über eine einzigartige Sehenswürdigkeit, die zahlreiche Touristen anlockt. Mitten in der Wüste steht ein etwa 60 Meter großer und 20 Meter tiefer Krater in Flammen. Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow will die riesige Gasfackel nun löschen.

Der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow hat die Regierung des zentralasiatischen Landes beauftragt, den Krater von Derweze zu löschen. Der Staatschef begründete seine Entscheidung damit, dass die im Volksmund als "Tor zur Hölle" bekannte Sehenswürdigkeit der Umwelt und der Gesundheit der Anwohner schade. Da aus dem Krater Methan entweicht, verliere das Land einen kostbaren Rohstoff, der sich eigentlich exportieren lasse. Während der Regierungssitzung am 7. Januar sagte Berdimuhamedow per Videoschalte zu dem für die Erdöl- und Gasbranche zuständigen Vizepremier Schachym Abrachmanow:   

"In diesem Zusammenhang sollen Sie Wissenschaftler versammeln und, wenn nötig, ausländische Fachleute heranziehen, um ein Mittel zu finden, dieses Feuer zu löschen."

Der Krater von Derweze liegt in der Wüste Karakum rund 270 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Aşgabat. Das "Tor zur Hölle" hat einen Durchmesser von etwa 60 Metern und ist rund 20 Meter tief. Aus dem Loch entströmt Methan, das bei Nacht besonders malerisch brennt. Einheimische organisieren Ausflüge zum Krater. Jährlich wird die Sehenswürdigkeit von ungefähr 10.000 Touristen besichtigt. Seit dem Jahr 2018 heißt der Krater offiziell "Schein der Karakum".

Der Krater entstand im Jahr 1971, als sowjetische Geologen auf der Suche nach Erdgas bei Bohrungen auf eine unterirdische Höhle stießen. Diese stürzte durch die Erkundungsarbeiten in sich zusammen. Um die örtliche Bevölkerung und die Umwelt vor dem austretenden Gas zu schützen, beschlossen die Geologen, das Erdloch anzuzünden. Sie hofften, das Methan würde so in wenigen Tagen ausbrennen.

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