Das indonesische Verkehrsministerium hat bekanntgegeben, dass es die Boeing 737 MAX wieder in Betrieb setzen wird. Der Schritt erfolgt drei Jahre nach dem Absturz eines Flugzeugs der Fluggesellschaft Lion Air, bei dem alle 189 Menschen an Bord ums Leben gekommen waren.
Aus der Erklärung des Ministeriums geht hervor, dass das Verbot mit sofortiger Wirkung aufgehoben wird, nachdem die Aufsichtsbehörden die an den Flugzeugsystemen vorgenommenen Änderungen überprüft haben. Das Verkehrsministerium teilte außerdem mit, dass die Fluggesellschaften die Lufttüchtigkeitsrichtlinien befolgen und ihre Flugzeuge inspizieren müssen, bevor diese den Flugbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Überdies würden Regierungsbeamte die Flugzeuge ebenfalls inspizieren, hieß es weiter.
Mehr als 180 Länder erlauben inzwischen eine Wiederinbetriebsetzung der 737 MAX, wobei Australien, Japan, Indien, Malaysia und Singapur ihre Verbote in diesem Jahr aufhoben. Die Ankündigungen seitens Indonesien kommen Monate nach der Wiederaufnahme des Flugbetriebs in den USA und Europa. Am Montag teilte Ethiopian Airlines mit, dass sie im Februar die Flüge mit diesem Modell wieder aufnehmen wird.
Indonesiens nationale Fluggesellschaft Garuda erklärte, sie habe keine Pläne, das Flugzeug wieder in ihren Flugzeugpark aufzunehmen, da sich das Unternehmen aktuell auf eine Umschuldung konzentriere. Die staatliche Fluggesellschaft, die vor dem Flugverbot nur eine 737 MAX betrieben hatte, will im Rahmen ihres Sanierungsplans die Zahl der Flugzeuge von 142 auf 66 reduzieren.
Die 737 MAX ist Boeings meistverkauftes Modell und ein wichtiger Gewinnbringer. Die Baureihe war nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten seit März 2019 mehr als anderthalb Jahre lang weltweit mit Flugverboten belegt. Auch im Heimatmarkt USA wurde die Maschine erst im November 2020 wieder freigegeben. Als Grund für die Unglücke galt eine defekte Steuerungssoftware, deren Mängel mit Software-Updates behoben werden sollten. China war das erste Land, das der 737 MAX die Flugerlaubnis entzog und nimmt sich bei der Wiederzulassung besonders viel Zeit.
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(rt/dpa)