Mit Segen Washingtons: Südkoreanischer Präsidentschaftskandidat will Atom-U-Boote gegen Nordkorea

Lee Jae-myung ist Präsidentschaftskandidat Südkoreas. Gegen Drohungen aus Nordkorea fordert er den Bau von U-Booten mit Atomantrieb. Die Aufrüstung soll in Absprache mit den Verbündeten aus Washington stattfinden und dem Beispiel Australiens folgen.

Falls der südkoreanische Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei, Lee Jae-myung, im März die Wahlen gewinnen sollte, könnte die Marineflotte seines Landes U-Boote mit Atomantrieb hinzugewinnen. 

Den Vorschlag unterbreitete er am Freitag. Dabei verwies er auf den Atomwaffenpakt zwischen den USA, Großbritannien und Australien (AUKUS). Bis März 2023 wird Australien dadurch beim Bau von Atom-U-Booten durch USA und Großbritannien unterstützt:

"Ich werde den Bau von U-Booten mit Nuklearantrieb vorantreiben, die in der Lage sind, langfristige Unterwasserangriffe, Überwachung und Aufklärung durchzuführen, um auf Nordkoreas Atomwaffenbedrohung vorbereitet zu sein. Australien wurde von den USA als Ausnahme anerkannt und baut ein atomgetriebenes U-Boot. Ich denke, wir können (ähnliche) Bedingungen durch eine gründliche Konsultation zwischen den USA und ROK (Republic of Korea) schaffen."

Hinzu kommen sollen Satelliten für die Aufklärung und Investitionen in unbemannte Kampfdrohnen.

Dies begründete der Politiker mit den aus seiner Sicht wachsenden Bedrohungen im Cyberspace, der Tiefsee sowie in der Luft- und Raumfahrt. Laut des Verteidigungsplans Südkoreas gibt es bereits Projekte für neue U-Boote. Details darüber, ob diese auch mit Nuklearantrieb sein könnten, gibt es nicht. Der amtierende Präsident Moon Jae-in hatte im Jahr 2017 eine ähnliche Forderung publik gemacht, sich allerdings wieder davon verabschiedet. 

Die Wehrpflicht in Südkorea aber will er teilweise abschaffen und auf ein "selektives freiwilliges Militärsystem" reduzieren. Die Gehälter der Wehrpflichtigen sollen ebenfalls erhöht werden, um bei den jüngeren Wählern zu punkten. Bei ihnen ist der Kandidat eher unbeliebt. 

Jedem feindlichen Angriffsversuch sagte er deutlich den Kampf an: 

"Ich werde dafür sorgen, dass keine ausländischen Streitkräfte es jemals wieder wagen, unser nationales Territorium zu beanspruchen, nicht einmal einen Zentimeter Land oder auch nur eine Insel. Ich werde die Sicherheit und das Leben unseres Volkes bis zum Ende schützen und sichern." 

In Südkorea ist die Präsidentschaft auf eine Amtszeit begrenzt. Seit 2018 ist Lee Jae-myung Gouverneur von Gyeonggi-do und wird auch als südkoreanischer Bernie Sanders bezeichnet. 

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