"Wir haben die US-Seite aufgefordert, die bestmöglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern", sagte der Leiter des japanischen Kabinettssekretariats Hirokazu Matsuno am Donnerstag.
Die Erklärung erfolgte, nachdem 227 Personen, die in Camp Hansen, einem Stützpunkt des US Marine Corps in der Präfektur Okinawa stationiert sind, nach Angaben der japanischen Regierung positiv auf COVID-19 getestet wurden.
Laut Matsuno erklärten die US-Streitkräfte, dass die Soldaten am fünften Tag nach ihrer Ankunft in Japan getestet wurden, da sie bereits geimpft waren und den Stützpunkt erst nach Aufhebung der Bewegungsbeschränkungen verlassen würden. Die japanischen Vorschriften schreiben dagegen vor, dass alle ankommenden Reisenden innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise getestet werden müssen.
Der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi teilte am Mittwoch mit, er habe Ricky Rupp, dem Kommandeur der US-Streitkräfte in Japan, diesbezüglich seine "tiefe Missbilligung" ausgesprochen.
Hayashi wurde von japanischen Medien mit den Worten zitiert, das US-Militär teste seine Soldaten drei bis fünf Tage nach ihrer Ankunft und erlaube ihnen, sich innerhalb ihrer Stützpunkte frei zu bewegen, anstatt sie unter Quarantäne zu stellen. Er betonte:
"Diese Regeln stimmen nicht mit den japanischen Vorschriften überein."
Die Japan Times zitierte eine Regierungsquelle mit der Aussage, dass die Behörden "weiterhin prüfen, wie die Tests an den US-Militärstandorten im Land überhaupt durchgeführt werden. Laut der Zeitschrift Stars and Stripes verschärften die US-Streitkräfte in Japan am Montag die COVID-19-Beschränkungen und verlängerten die Quarantäne.
Washington unterhält seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Militärstützpunkte in Japan.
Mehr zum Thema - 80 Jahre nach Pearl Harbor: Japan erwägt Erlaubnis von Präventivschlägen