Myanmar: Militär steuert Geländewagen in protestierende Menge – Mindestens fünf Tote

Bei einem Protest gegen den Militärputsch in Myanmar sind mindestens fünf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden, nachdem die Soldaten auf Demonstranten geschossen und zur Auflösung einer Straßensperre einen Geländewagen in die protestierende Menge gesteuert haben.

Am Sonntag haben sich in Ragun, der größten Stadt von Myanmar, Gegner des Militärputsches vom Februar dieses Jahres erneut mit den Porträts der gestürzten Anführerin Aung San Suu Kyi und einem roten Banner mit der Schrift "Freiheit von Angst" auf den Straßen versammelt.

Die Protestierenden blockierten den Verkehr, woraufhin Soldaten und die Polizei mit harten Gegenmaßnahmen reagierten, um die Straßensperren aufzulösen und die Demonstranten zu zerstreuen. Auf die Menschen wurde gefeuert und die Polizei steuerte mit hoher Geschwindigkeit einen Geländewagen in eine Gruppe Protestierender.

Mindestens fünf Menschen wurden dadurch getötet. Es gab Dutzende Verletzte, viele blieben bewusstlos auf der Straße liegen.

Auf Fotos und Videos, die sich anschließend in den sozialen Netzwerken verbreiteten, ist zu sehen, wie Soldaten aus einem Auto heraus Jagd auf Demonstranten machen. Es soll mindestens ein Dutzend Festnahmen gegeben haben.

Am 1. Februar 2021, dem Beginn der neuen Legislaturperiode des Parlaments, verkündete das Militär für die Dauer eines Jahres den Ausnahmezustand in Myanmar, löste das aus zwei Kammern bestehende Parlament auf und setzte die Regierungschefin Aung San Suu Kyi ab. Weite Teile der Bevölkerung befürworten den Putsch und die Militärregierung nicht. Bei den anschließenden Demonstrationen, die vom Militär gewaltsam aufgelöst wurden, kam es zu Tausenden Festnahmen und Hunderten Todesopfern.

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