Putsch in Myanmar: Dorf nach Zusammenstößen niedergebrannt

Einwohner eines niedergebrannten Dorfes in Myanmar machen die Militärjunta dafür verantwortlich. Diese soll im Dorf mit Junta-Gegnern zusammengestoßen sein. Zwei ältere Zivilisten sollen bei dem Brand ums Leben gekommen sein.

Ein Dorf im brodelnden Myanmar ist nach einem Zusammenstoß zwischen der Militärjunta und ihren Gegnern niedergebrannt worden. Mindestens zwei ältere Menschen seien verbrannt. Einige Einwohner des Dorfes erklärten anonym, dafür seien derzeit regierende Sicherheitskräfte verantwortlich.

Unterdessen teilte das staatliche Fernsehen MRTV mit, dass das Feuer am Dienstag in Kin Ma, einem Dorf mit etwa 800 Einwohnern in der Magwe-Region, von "Terroristen" verursacht worden sei. Medien, die das anders beleuchten, planten "absichtlich, das Militär zu diskreditieren".

Nur etwa 30 Häuser des Dorfes hätten den Brand überstanden, während von 200 weiteren Häusern eine Handvoll Asche und Ziegelhaufen übrig seien. Dies erklärten Dorfbewohner in einem telefonischen Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem war der Brand groß genug, um am Dienstag um 21.52 Uhr Ortszeit vom Satelliten-Feuerverfolgungssystem der NASA aufgezeichnet zu werden.  

Ein 32-jähriger Freiwilliger, der Vertriebenen aus dem Dorf half, sagte, die beiden Todesopfer seien ältere Bewohner gewesen, die während des Feuers nicht aus ihrem Haus fliehen konnten. Er betonte, einige Leute seien am Mittwoch ins Dorf zurückgekehrt und hätten die Leichen gefunden. Jedoch seien die meisten Bewohner des Dorfes in den umliegenden Wäldern versteckt geblieben, so die Dorfbewohner.

Myanmar ist von Gewalt und Protesten erfasst, seit das Militär die gewählte Präsidentin Myanmars Aung San Suu Kyi am 1. Februar gestürzt und unter Hausarrest gestellt hat. Seitdem kommt es zu Protesten der Bevölkerung, gegen die das Militär scharf vorgeht. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden dabei bislang Hunderte Demonstranten getötet. 

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