US-Spionageflugzeuge führten im November 2021 Rekordzahl von Einsätzen nahe China durch

Von der United States Air Force (USAF) betriebene Aufklärungsflugzeuge haben laut Datenauswertung eines Pekinger Thinktanks im November dieses Jahres eine Rekordzahl von Flügen über dem Südchinesischen Meer absolviert.

Nach Angaben der South China Sea Strategic Situation Probing Initiative (SCSPI) flogen US-Spionageflugzeuge im vergangenen Monat 94 Einsätze über dem Südchinesischen Meer.

Das SCSPI ist laut Eigenauskunft ein internationales Forschungsnetzwerk, das an keinerlei Institution gebunden ist und sich hauptsächlich durch Spenden und gemeinnützige Investitionen finanziert.

Den Informationen zufolge zeigten die ermittelten Daten einen Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Rekord von 75 Flügen im Februar dieses Jahres. Nach Angaben der SCSPI wurden 80 Prozent der Flüge von P-8A-U-Boot-Patrouillenflugzeugen durchgeführt, der Rest waren MQ-4C-Überwachungsdrohnen und 8C-Luft-Boden-Überwachungsflugzeuge.

Ein P-8A-U-Boot-Patrouillenflugzeug der US-Marine überflog laut SCSPI am 29. November die Straße von Taiwan. "Das Spionageflugzeug war nur etwa 15,91 Seemeilen (29,46 Kilometer) von der Basislinie der chinesischen Hoheitsgewässer entfernt", so die Analyse. Laut dem Thinktank-Bericht war der Transponder des Flugzeugs dabei möglicherweise ausgeschaltet gewesen.

Letztes Jahr hatte Peking den USA hinsichtlich ähnlicher Ereignisse vorgeworfen, die Identität der Spionageflugzeuge als kommerzielle Passagierflugzeuge zu verschleiern. Es sei üblich, dass die USAF-Spionageflugzeuge den Transpondercode ziviler Flugzeuge aus anderen Ländern nachahmen. Dies sei gefährlich.

Das SCSPI erklärte dazu im Jahr 2020: "Dies stellt zweifellos ein großes Risiko und eine große Unsicherheit für die internationale Flugsicherheit dar, was zu Fehleinschätzungen (z. B. durch bodengestützte Luftverteidigungssysteme) führen und dementsprechend eine Gefahr für zivile Flugzeuge darstellen könnte, insbesondere für jene aus den Ländern, die vorgetäuscht werden."

Das Medienunternehmen Bloomberg befragte zu dieser Thematik einen Sprecher der 7. US-Flotte. Dessen Erklärung lautet: "Schiffe und Flugzeuge der US-Marine operieren routinemäßig in den internationalen Gewässern des Südchinesischen Meeres und sind verpflichtet, ihr Netzwerk von Allianzen und Partnern zu unterstützen und einen freien und offenen Indopazifik aufrechtzuerhalten." 

Am Freitag dieser Woche forderte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, die USA laut ZeroHedge auf, die "schwere Verletzung der territorialen Sicherheit Chinas" zu beenden. Er befürchtete demnach: "Dies zielt darauf ab, Spannungen zu erzeugen, und wird das Risiko eines regionalen Konflikts erhöhen."

"Das Letzte, was die USA und China brauchen, ist eine große außenpolitische Krise. Präsident Biden und Präsident Xi Jinping wollen keinen Konflikt vor den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking und vor dem 20. Parteitag in China im nächsten Jahr und den Zwischenwahlen in den USA."

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