Japan: Industrieproduktion fällt auf 13-Monats-Tief

Im September ist die Industrieproduktion in Japan auf den niedrigsten Stand seit 13 Monaten gefallen, wobei der stärkste Rückgang in der Automobilindustrie zu verzeichnen ist. Grund ist wahrscheinlich die weltweite Knappheit an Halbleitern.

Japans Industrieproduktion ging gegenüber August um 5,4 Prozent zurück. Dies teilte das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie in einem vergangene Woche veröffentlichten Bericht mit. Somit entspricht der Indikator nur noch 89,5 Prozent des Niveaus von 2015.

In der Automobilindustrie des Landes fiel die Produktion im vergangenen Monat um beachtliche 28,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April 2020, als die weltweite Fahrzeugnachfrage aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen einbrach. Das Ministerium führt den aktuellen Rückgang auf die weltweite Halbleiterknappheit zurück, die seit einigen Monaten die Hersteller von Haushaltselektronik bis hin zu Automobilen plagt.

Weltweit haben Automobilhersteller in diesem Jahr massive Gewinneinbrüche zu verzeichnen, wobei die Autoproduktion beispielsweise in Großbritannien im August um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückging.

Probleme in der Lieferkette mit Fabriken in Südostasien bedingt durch weitere Ausbrüche von COVID-19 und die daraus folgenden Maßnahmen der örtlichen Behörden verschärfen die Situation in Japan zusätzlich. Insgesamt ist die japanische Autoproduktion in drei aufeinanderfolgenden Monaten zurückgegangen.

Allerdings rechnet das japanische Wirtschaftsministerium mit einer Erholung des Industriewachstums in den Monaten Oktober und November, da sich die wirtschaftliche Lage in Vietnam und Malaysia verbessert, wo viele japanische Bauteilfabriken und Montagelinien angesiedelt sind.

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