Islamischer Staat bekennt sich zu Angriff auf Stromversorgung von Kabul

Seit Donnerstagabend kam es zu Stromausfällen in der afghanischen Hauptstadt Kabul und in mehreren Provinzen. Nun bekannte sich der Islamische Staat zu den Angriffen, die er als Teil seines "Wirtschaftskrieges" gegen die Taliban betrachtet.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen Angriff auf eine Stromleitung für sich reklamiert, der seit Donnerstagabend zu Stromausfällen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sowie mehreren Provinzen führte. IS-Kämpfer hätten einen Sprengsatz an einem Strommast im Bezirk Schakardara in der Provinz Kabul gezündet, teilte die Terrormiliz am 23. Oktober 2021 über Telegram mit.

Der von den Taliban ernannte Chef des Stromversorgungsunternehmens besichtigte am Samstag den Tatort und forderte die rasche Wiederherstellung der Leitung. Afghanistan deckt große Teile seines Strombedarfs durch Importe aus seinen Nachbarländern, vor allem aus Usbekistan.

Die Taliban haben die Sunnitenmiliz IS seit ihrem Auftauchen in Afghanistan Anfang 2015 bekämpft. Seit der Machtübernahme der Talibanbewegung im August 2021 verübte der IS zahlreiche tödliche Anschläge, vor allem auf Sicherheitskräfte der ebenfalls sunnitischen Taliban und Religionsstätten der Schiiten. In diesem Monat bekannte sich der IS auch zu zwei großen Bombenanschlägen im Norden und Süden des Landes, bei denen mindestens hundert Zivilisten getötet wurden. Angriffe auf die Stromversorgung bezeichnet der IS als Teil seines "Wirtschaftskrieges" gegen die Taliban.

Mehr zum Thema - Kandahar: Mehrere Tote bei erneutem Anschlag auf schiitische Moschee in Afghanistan

(rt/dpa)