Wenn Kinder sich schlecht benehmen – China plant Gesetz zur "Ermahnung" von Eltern

Die Zeit, die Kinder mit Online-Spielen verbringen, wurde reglementiert. "Unmännliche" Rollenbilder aus dem TV verbannt. Nun plant China auch ein Gesetz, das Eltern eine Art "Ermahnung" androht, wenn sich ihre Kinder schlecht benehmen oder Straftaten begehen.

Der neue Gesetzentwurf zur Förderung der Familienerziehung sieht vor, dass Erziehungsberechtigte gemaßregelt und zur Teilnahme an familienpädagogischen Beratungsprogrammen verpflichtet werden, wenn Staatsanwälte bei den ihnen anvertrauten Kindern ein "sehr schlechtes oder kriminelles Verhalten" feststellen.

"Es gibt viele Gründe für das Fehlverhalten von Jugendlichen. Fehlende oder unangemessene Familienerziehung ist die Hauptursache", erklärte Zang Tiewei, Sprecher der Legislativkommission des Nationalen Volkskongresses (NVK).

Der Gesetzesentwurf fordert die Eltern außerdem auf, ihren Kindern genug Zeit zum Ausruhen, Spielen und Trainieren zu geben. Er soll diese Woche auf der Sitzung des Ständigen Ausschusses  des NVK geprüft werden.

Peking hat in diesem Jahr bereits weitere Maßnahmen ergriffen, in denen es um die Erziehung von Kindern und Jugendlichen geht. So wurde die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit Online-Spielen verbringen dürfen, auf drei Stunden pro Woche reglementiert. Zudem soll es keine "unmännlichen" Computerspiele mehr geben und "feminine Männer" sollen aus dem Fernsehen verschwinden. In einem im Dezember veröffentlichten Dokument mit dem Titel "Vorschlag zur Verhinderung der Verweiblichung männlicher Jugendlicher" forderte das Bildungsministerium die Schulen dazu auf, Sportarten wie Fußball auf dem Schulgelände zu fördern.

Gleichzeit hat China die schulischen Hausaufgaben eingeschränkt und die Nachhilfe in den wichtigsten Fächern am Wochenende und in den Ferien verboten, um eine Überforderung der Kinder zu verhindern.

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