Die Forscher aus den Universitäten Bournemouth in England und Guangzhou in China legten den Fund auf einem Felsvorsprung nahe des Dorfes Quesang im tibetischen Hochland frei. Sie stellten insgesamt jeweils fünf Kinderhand- und Fußabdrücke sicher, die auf zwischen 169.000 und 226.000 Jahre datiert werden, berichtete die Zeitung Heritage Daily.
Die Abdrücke wurden in Süßwasserkalkstein konserviert, der um eine heiße Quelle herum abgelagert wurde, bekannt als Travertin. Nach der Größe und Höhe der Abdrücke zu urteilen, sollen sie von Kindern im Alter zwischen sieben bis zwölf Jahren stammen, wie eine vorläufige Analyse nahelegt. Die Datierung der Abdrücke erfolgte mithilfe einer radiometrischen Methode, die auf dem Zerfall von Uran im Travertinstein basiert. Diese belegte außerdem die früheste Besiedlung des Hochlandes von Tibet durch Homininen.
Matthew Bennett, Professor für Umwelt- und Geografiewissenschaften an der Universität Bournemouth, erklärte, dass die Abdrücke nicht durch normales Gehen, sondern wahrscheinlich absichtlich hinterlassen worden zu sein scheinen. Dies mache die Entdeckung zum wohl frühesten Beispiel für unbewegliche oder parietale Kunst überhaupt. Bennett fügte hinzu:
"Man kann sich vorstellen, dass diese Kinder an einer heißen Quelle im Schlamm spielten, so wie es ein Kind heute mit Zement tun würde, und ihre Hände und Füße sorgfältig platzierten, wo die Abdrücke über Tausende von Jahren hinweg konserviert wurden, damit wir sie finden konnten. Dieser schlammartige Ton härtete aus und verwandelte sich in Travertin, der diese spielerischen Hand- und Fußabdrücke in der Zeit eingefroren hat."
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