Bei einer Rede zum Klimawandel vor der 76. UN-Generalversammlung in New York kündigte Präsident Xi Jinping am Dienstag an, keine Kohlekraftwerke im Ausland mehr bauen zu wollen. Stattdessen wolle China nun "die Unterstützung anderer Entwicklungsländer bei der Entwicklung grüner und kohlenstoffarmer Energie verstärken", teilte Xi mit.
Xis Ankündigung folgt in Anlehnung an Südkorea und Japan, welche ähnliche Schritte Anfang dieses Jahres unternommen haben. UN-Generalsekretär António Guterres und der US- Klimabeauftragte John Kerry hatten China aufgefordert, dem Beispiel seiner ostasiatischen Nachbarn zu folgen.
Tatsache ist ohnehin, dass die Exporte ins Ausland abgenommen haben, denn der weltweite Markt für Kohlekraftwerke gerät zunehmend unter Druck. Laut Global Energy Monitor wird die Finanzierung durch den Rückzug von Investoren schwieriger und die Stromerzeugungskosten bei erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken sinken.
"China wird sich bemühen, den Höhepunkt der Kohlendioxidemissionen vor 2030 zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden. Dies erfordert enorme Anstrengungen, und wir werden alles daran setzen, diese Ziele zu erreichen", sagte der Präsident.
Wie genau das geschehen soll, ist derzeit unklar. In der Vergangenheit hatte China hunderte von Kohlekraftwerken im Ausland errichtet und baut – trotz Kritik von Umweltschützern – im eigenen Land weiterhin neue Kraftwerke. Es konterkariert somit den Trend, Kohlewerke stillzulegen. Weltweit ist China sogar absoluter Spitzenreiter mit 1.077 aktiven Kohlekraftwerken (Stand 2020).
Xi betonte in seiner Rede auch die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit: "Unterschiede und Probleme zwischen Ländern, welche kaum vermeidbar sind, müssen durch Dialog und Zusammenarbeit auf der Grundlage von Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt behandelt werden", sagte Xi laut dpa. Statt Konfrontation und Ausgrenzung müssten Dialog und Inklusion angestrebt werden.
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