Aotearoa statt Neuseeland – Maori-Partei fordert Umbenennung des Landes

In Neuseeland findet eine Unterschriftensammlung statt mit dem Ziel, dem Land den Namen Aotearoa zurückzugeben. Eingereicht wurde die Petition von der Maori-Partei. Die Initiatoren schlagen vor, entweder einen Doppelnamen oder beide Schreibweisen zu legitimieren.

Tausende Neuseeländer haben eine Petition unterzeichnet, dem Land seinen historischen Namen Aotearoa zurückzugeben, was in der indigenen Sprache der Maori "Land der langen weißen Wolke" bedeutet. Die entsprechende Petition wurde von der Maori-Partei eingereicht, die die Interessen der indigenen Völker des Landes vertritt. Von einer offiziellen Umbenennung des Staates ist bislang keine Rede, aber eine öffentliche Diskussion im Land hat begonnen.

Aus einer Mitteilung der Partei geht hervor, dass Aotearoa der Name ist, der Neuseeland vereinen und nicht spalten wird. Die Maori-Partei stellt zudem fest, dass einige Menschen versuchen würden, den Namen Aotearoa als ein Werkzeug zur Trennung der Gesellschaft zu verwenden. Der Begriff diene aber der Einheit. Die Maori-Vorfahren seien sich einig gewesen, dass alle Menschen gemeinsam auf dieser Erde leben sollten:

"Neuseeland ist ein niederländischer Name. Aber auch die Niederländer änderten ihren Namen von Holland in die Niederlande."

Danny Tachau Jobe ist der Initiator der Petition und Repräsentant der Maori-Gemeinde in Wellington. Er erklärte:

"In allen offiziellen Dokumenten wie Pässen, Geburts- und Heiratsurkunden sehen wir den Stammnamen des Landes Aotearoa neben Neuseeland. Es ist nicht klar, warum der historische Name keinen offiziellen Status hat."

Die richtige Entscheidung, so der Aktivist, wäre, den Doppelnamen offiziell zu akzeptieren: Aotearoa – Neuseeland. Jobe zufolge sei es die Verwendung historischer Maori-Namen, die einerseits die Identität der Neuseeländer hervorhebt und andererseits ihre einzigartige Fähigkeit, eine der ältesten Kulturen der Welt zu bewahren.

Außerdem fordert die Petition die Regierung auch auf, in den kommenden Jahren die ursprünglichen Maori-Namen für alle Städte und Orte im ganzen Land zu identifizieren und offiziell wiederherzustellen und den Vorgang bis spätestens 2026 abzuschließen.

Ein Beschluss des neuseeländischen Parlaments verleiht der Sprache der indigenen Völker bereits einen offiziellen Status.

Die mögliche Wiedereinführung des Namens Aotearoa bleibt aber nicht ohne Kontroversen. So erklärte die Vorsitzende der National Party Judith Collins, die Umbenennung erfolge "durch die Hintertür" und forderte ein Referendum zu diesem Thema. Der Chef der libertären Partei ACT David Seymour wirft den Maori vor, sie wollten den Menschen verbieten, ihr Land Neuseeland zu nennen.

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