Laos ist eines der ärmsten Länder der Erde. Das südostasiatische Land zählt – gemessen an der Bevölkerungszahl – zudem zum am stärksten jemals bombardierten Gebiet der Welt. Demensprechend gering fällt somit bisher die Entwicklung der Infrastruktur und auch des Arbeitsmarktes aus. Der große Nachbar Volksrepublik China hat in der Vergangenheit bereits viel in das ebenfalls kommunistisch regierte Laos investiert und unter anderem für den Bau einer modernen Eisenbahnverbindung zwischen der Hauptstadt Vientiane an der Grenze zu Thailand und dem Grenzgebiet zu Chinas in der Provinz Luang Namtha gesorgt.
Das seit 2016 in der Bauphase befindliche Großprojekt wird nun am 2. Dezember den Betrieb aufnehmen und – passend zum Nationalfeiertag – offiziell eröffnet werden. Dieses Datum wurde am Dienstag während einer Kabinettssitzung bestätigt, wie die Vientiane Times laut Bangkok Post berichtet haben soll. Im Oktober werden die ersten Testfahrten stattfinden, die zuvor eigentlich schon für August geplant waren.
Die knapp 420 Kilometer lange Strecke führt durch das Truong-Son-Gebirge, weshalb man viele anspruchsvolle Bauwerke der Trasse errichten musste. Besonders die Bauarbeiten im genannten Gebirge stellten eine große Herausforderung dar, weil die Tunnel durch instabilen Kalk führen. Insgesamt sollen 76 Tunnel auf der Strecke durch Laos führen, die zusammen sogar etwa 63 Prozent der Strecke im Land ausmachen. Zusätzlich wurden 154 Brücken sowie 31 Bahnhöfe und Haltepunkte gebaut.
Später soll die Bahnverbindung als Schnellfahrstrecke Kunming–Singapur mit Thailands Hochgeschwindigkeitsnetz verbunden werden. Doch dafür wird noch etwas Zeit vergehen, da die dortigen Bauarbeiten bislang zu langsam voranschreiten. Die Züge in Laos werden mit bis zu 160 Stundenkilometer durch das sich nun etwas besser weiterentwickelnde Land der tausend Elefanten rauschen.
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