Außenminister Sergei Lawrow: Russland will keine US-Militärkräfte in Zentralasien sehen

Sergei Lawrow hat Plänen der USA eine Abfuhr erteilt, in den Nachbarländern von Afghanistan Truppen und Waffen zu stationieren. Der russische Außenminister verwies auf die Satzung der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), die das nicht zulasse.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärt, dass die Russische Föderation keine US-Armeeangehörigen in Zentralasien sehen wolle. Er antwortete auf eine entsprechende Frage des Wall Street Journal. Als Hauptargument gegen eine solche US-Präsenz führte der russische Chefdiplomat die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) an.

"Wir haben einen gemeinsamen Sicherheitsraum, und in diesem Raum existieren eigene Verpflichtungen."

Die Satzung der OVKS sehe vor, dass die Genehmigung aller Mitgliedsstaaten für eine Stationierung ausländischer Militärkräfte auf deren Territorium erforderlich ist. Lawrow teilte ferner mit, die USA hätten nach ihrem Abzug aus Afghanistan geplant, einen Teil ihrer Truppen und Waffen in den Nachbarländern Afghanistans zu stationieren. Das Ziel wäre es, von dort aus Angriffe auf Afghanistan zu fliegen, sollte sich Kabul "schlecht benehmen". Somit könnten diese Länder jedoch zu einer Zielscheibe werden. Kein Land sei daran interessiert, nur damit die USA ihre Vorhaben umsetzten könnten.

Vor rund einem Monat hatte Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu angesichts der Sicherheitslage in Afghanistan jede erforderliche Hilfe für die ehemaligen Sowjetrepubliken Usbekistan und Tadschikistan angekündigt. Zuletzt fanden dort mehrere Militärübungen mit Beteiligung russischer Armeeangehöriger statt. Im August trainierten unweit der afghanischen Grenze mehrere Tausend Soldaten unter anderem die Abwehr von Terroristen.

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