Afghanistan: Ex-Präsident Ghani und seine Familie erhalten Asyl in den VAE

Der abgesetzte afghanische Präsident Ghani und seine Familie werden aus "humanitären Gründen in den Vereinigten Arabischen Emiraten willkommen geheißen". Offenbar hatte er bei seiner Flucht aus Kabul jede Menge Bargeld dabei.

In einer kurzen Erklärung gab das Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bekannt, dass das Land Aschraf Ghani und seine Familie "aus humanitären Gründen" aufgenommen hat, nachdem der gestürzte Präsident am Sonntag aus Afghanistan geflohen war, als die Taliban sich Kabul näherten.
"Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit der Vereinigten Arabischen Emirate kann bestätigen, dass die Vereinigten Arabischen Emirate Präsident Aschraf Ghani und seine Familie aus humanitären Gründen im Land aufgenommen haben", hieß es in der Erklärung, die am Dienstag auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde.

Seit Ghanis abrupter Abreise am Wochenende kursieren Gerüchte über den Verbleib des Präsidenten. Nach Angaben der russischen Botschaft in Kabul versuchte der Staatschef, mit so viel Bargeld zu fliehen, dass es nicht in seinen Hubschrauber passte und ein Teil am Flughafen zurückgelassen werden musste.

Ghani verließ Afghanistan, als die Taliban sich der Hauptstadt näherten. Es ist nicht klar, auf welchem Weg er in die VAE gereist oder wann er dort angekommen ist.

Der afghanische Botschafter in Duschanbe, der Hauptstadt des benachbarten Tadschikistans, Muhammed Zahir Agbar, erklärte, der aus seinem Land geflohene Präsident habe 169 Millionen Dollar aus der Staatskasse geschmuggelt. Agbar will bei Interpol dessen Verhaftung beantragen.

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