Vanessa Wardak: Man hätte viel früher evakuieren müssen

Vanessa Wardak wartet auf die Rückkehr ihres Verlobten. Der sitzt am Flughafen Kabul fest und wartet auf einen Flug nach Deutschland. Im Gespräch mit RT DE erzählt sie, was sie von seiner Lage weiß und wie es ihr damit geht.

Wardak erzählt, sie habe drei Tage fast nicht geschlafen. Ihr Verlobter reiste zu einer Familienhochzeit nach Afghanistan. Vor wenigen Tagen noch hätten sie in Restaurants gesessen; jetzt sei er mit seiner Familie am Flughafen in Kabul. Die Schwägerin, eigentlich eher modern, habe sich extra bis auf die Augen verhüllt, um ungehindert zum Flughafen zu kommen. "Am Flughafen geht es drunter und drüber. Er hat, als sie am Flughafen ankamen, Schüsse gehört", sagt sie RT DE.

"Er ist die ganze Zeit in Sorge. Diese ganzen Menschenmassen im Flughafen, und dass Leute sich an die Flugzeuge hängen."

Noch ist nicht klar, wann sie fliegen können. Der ursprüngliche Flug wurde gestrichen, sodass sie jetzt auf die Evakuierung durch das Auswärtige Amt angewiesen sind. Sie hätten sich auf der entsprechenden Liste eingetragen, aber sie dürften die Handys nicht benutzen, also wisse sie nicht, wie der Stand sei. Wardak kritisiert:

"Natürlich ist man dankbar, dass überhaupt so etwas passiert, aber man hätte das viel früher machen sollen."

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