Überschwemmungen in der Türkei: Zahl der Todesopfer steigt auf 71

Am Montag hat die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD die Zahl der Todesopfer der Sturzfluten im Norden des Landes auf 71 nach oben korrigiert. Die Zahl der Vermissten bezifferte die Behörde auf 47. Die Rettungsarbeiten in den betroffenen Regionen gingen weiter, hieß es.

Heftige Regenfälle haben in den vergangenen Tagen zu den schlimmsten Überflutungen seit Jahren in der türkischen Schwarzmeerregion geführt. Besonders betroffen sind die nordtürkischen Provinzen Kastamonu, Sinop und Bartin. Dort wurden auch die meisten Todesopfer gemeldet. Mehrere Häuser wurden von den Fluten zum Einsturz gebracht, auch Brücken stürzten ein, wie Bilder von vor Ort zeigten.

Es würden immer wieder Tote aus eingestürzten Gebäuden geborgen, teilte die staatsnahe Nachrichtenagentur DHA mit. Gleichzeitig seien Aufräumarbeiten im Gange, um Straßen und Gebäude von Schlamm zu befreien, den die Fluten zurückgelassen haben.

Mehr als 2.000 Menschen wurden mit Hubschraubern und Booten in Sicherheit gebracht, berichtete die Zeitung Daily Sabah unter Berufung auf den türkischen Minister für Umwelt und Stadtplanung, Murat Kurum. Innenminister Süleyman Soylu zufolge wurden innerhalb von zwei Tagen 20 Tonnen Lebensmittel an die Betroffenen geliefert. Auch in anderen Bereichen wie etwa bei Beerdigungen von Familienangehörigen wollen die Behörden den Geschädigten unter die Arme greifen.

Nach Ansicht von Experten ist unter anderem die Begradigung von Flüssen und die Einengung des Flusses Ezine im Bezirk Bozkurt der Provinz Kastamonu ein Faktor für die starken Überschwemmungen.

(rt/dpa)

Mehr zum ThemaTürkei: Feuer teils unter Kontrolle – Sturzflut im Norden