Der Koreakrieg endete in einem Waffenstillstand und keinem Friedensschluss. Zum 68. Jahrestags des Waffenstillstands eröffneten Nord- und Südkorea erneut ihre Kommunikationskanäle. Darauf hatten sich der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und der Vorsitzende des nordkoreanischen Staatskomitees Kim Jong-un in einem geheimen Briefwechsel geeinigt. Angesichts der Militärübungen zwischen den USA und Südkorea aber herrscht erneut Funkstille.
Im April 2018 hatten sich die Regierungsführer der geteilten Koreas verständigt, sich regelmäßig zu treffen. Dies aber trat nicht ein. Stattdessen sprengte Nordkorea ein gemeinsames Verbindungsbüro, das Südkorea im Industriekomplex Kaesong in Nordkorea hatte bauen lassen. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die anhaltenden Sanktionen gegen das Land. Das letzte Treffen mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 endete erfolglos. Vorschläge Washingtons, Nordkorea einen Weg aus der wirtschaftlichen und politischen Situation zu bereiten, blieben aus.
Es werden Stimmen laut, dass die Sanktionspolitik gegen Nordkorea nichts gebracht habe. Im Gegenteil sei hierdurch Nordkoreas Arsenal an Raketen und Nuklearwaffen noch gewachsen. Allein die Bevölkerung leide.
In Südkorea sind weiterhin rund 28.500 US-Soldaten stationiert. Auch in diesem Jahr finden wieder gemeinsame Militärübungen zwischen den USA und Südkorea statt, an denen Pjöngjang Anstoß nimmt.
Der nordkoreanische Botschafter in Russland Sin Hong-chol kritisiert in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS die jährlichen Militärübungen der USA mit Südkorea. Für Pjöngjang handelt es ich um "Übungen für den Krieg", die zur Destabilisierung der Region beitragen. Angesichts dieser Aggressionen werde man die Kooperation zwischen Nordkorea und Russland ankurbeln, so Sin.
Südkorea strebt in diesem Jahr einen Gipfel für den Dialog und die Zusammenarbeit mit Nordkorea an. Die Wiederaufnahme der Kommunikationsverbindungen sei der erste Schritt in diese Richtung. Normalerweise finden zweimal täglich kurze Gespräche über die Hotline statt. Im Zuge der Militärübungen soll die nordkoreanische Regierung nicht mehr geantwortet haben. Für Nordkorea schmälern die Militärübungen jede "Möglichkeit" einer gemeinsamen Zusammenarbeit. Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong warnte, Frieden werde es erst dann geben, wenn die Militärausrüstung der USA aus Südkorea entfernt wird.
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