Stilles Gedenken in Nagasaki: Jahrestag des Atombombenabwurfs jährt sich zum 76. Mal

Die japanische Stadt Nagasaki gedachte mit einer Schweigeminute der Toten des Atombombenabwurfs über der Stadt vor 76 Jahren. Premierminister Yoshihide Suga forderte bei der anschließenden Gedenkveranstaltung alle Länder der Erde auf, auf Atomwaffen zu verzichten.

Die japanische Stadt Nagasaki gedachte mit einer Schweigeminute der Toten des Atombombenabwurfs über der Stadt vor 76 Jahren. Premierminister Yoshihide Suga forderte bei der anschließenden Gedenkveranstaltung alle Länder der Erde auf, auf Atomwaffen zu verzichten.

Außerdem wolle Japan weiterhin an seinen drei nichtnuklearen Prinzipien von 1967 festhalten. Demnach werde das Land weder Nuklearwaffen herstellen noch besitzen oder einführen.

Wegen der COVID-19-Pandemie waren bei der Veranstaltung nur 500 Gäste zugelassen, darunter der Bürgermeister von Nagasaki. Auch er sprach sich für eine Welt ohne Atomwaffen aus.

Am 9. August 1945 hatte ein US-amerikanischer B-29-Bomber eine 4,5 Tonnen schwere Plutoniumbombe mit dem Namen "Fat Man" abgeworfen. Dabei kamen mehr als 70.000 Menschen ums Leben. Viele Überlebende erlitten bleibende Verletzungen und chronische Krankheiten infolge der Explosionen und der Strahlenbelastung. Sie werden in der japanischen Gesellschaft diskriminiert. Drei Tage vor Nagasaki hatten die USA eine erste Uran-Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Bei diesem weltweit ersten Atombombenabwurf kamen dort 140.000 Menschen ums Leben.

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