Warane in Gefahr? Indonesisches Projekt "Jurassic Park" trotz UNESCO-Warnungen voll im Gange

Das indonesische Umweltministerium hat erklärt, dass der Bau des indonesischen "Jurassic Park"-Tourismusprojekts weiter geht. Die Regierung betonte, Bedenken der UNESCO hinsichtlich der Umweltschäden durch das Projekt seien nicht nachgewiesen.

Die Bauarbeiten an einem indonesischen Tourismusprojekt, das in den sozialen Medien als "Jurassic Park" bezeichnet wird, werden fortgesetzt. Dies teilte das Umweltministerium des südostasiatischen Landes am Donnerstag mit, während die UNESCO erneut warnte, das Projekt könne negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Wiratno, ein hochrangiger Beamter des indonesischen Umweltministeriums, betonte jedoch in einem Interview:

"Dieses Projekt wird fortgesetzt. Es hat nachweislich keine Auswirkungen."

Im Juli berichteten UNESCO-Angestellte, dass die Auswirkungen des Projekts den Lebensraum von Komodowaranen beeinträchtigen könnten. Sie forderten eine neue Einschätzung des möglichen Schadens durch den Bau des Parks. Wiratno versprach, der UNESCO im September 2021 einen Bericht vorzulegen.

Das "Jurassic Park"-Projekt wird im indonesischen Nationalpark auf den Inseln Rincha und Komodo umgesetzt, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Bau des Tourismusprojekts wurde im Jahr 2020 gestartet. Kurz darauf tauchte im Netz ein Foto eines Komododrachens auf, der vor einem Lastwagen stand, was die Besorgnis in der Öko-Community weckte. Twitter-Nutzer begannen massenhaft das Foto mit dem Hashtag #SaveKomodoNow zu posten. 

Nach einer Welle von Onlineprotesten gaben die indonesischen Behörden bekannt, dass den Bauarbeiten keine Tiere zum Opfer gefallen seien. Mitglieder der Organisation Save Komodo Now konterten jedoch, dass Eingriffe in die Natur das Leben der Warane und ihr Verhalten stark verändern würden. Wiratno unterstrich, er werde ein Team zusammenstellen und persönlich kontrollieren, dass die Arbeiten im Park das Leben der Warane nicht beeinträchtigen wird.

Nachdem Fotos eines Komododrachens vor einem großen Baufahrzeug im Internet verbreitet worden war, verglichen Social-Media-Nutzer das Projekt mit der Dinosaurierinsel in den "Jurassic Park"-Filmen.

Aktivisten fordern die Einstellung des Projekts  wegen möglicher Bewegungseinschränkungen der Warane.

Komodowarane stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten zu. Diese Tiere leben nur in Indonesien, die größte Anzahl von rund 2.000 Einzeltieren auf der Insel Flores. Auf den Inseln Rincha und Komodo leben insgesamt rund 3.000 Komodowarane. Der Komodo-Nationalpark war im Jahr 1980 ins Leben gerufen worden, um Warane vor dem Aussterben zu schützen. 

Mehr zum Thema - Stonehenge: Gericht untersagt Tunnelbau an prähistorischer Kultstätte