Wegen Ausbreitung der Delta-Variante: Millionen Chinesen müssen erneut in den Lockdown

Abgesperrte Wohngebiete, Reisebeschränkungen, Tests und andere Einschränkungen des täglichen Lebens: Angesichts der Ausbreitung von Coronavirus-Varianten schickt die chinesische Regierung Millionen ihrer Bürger erneut in den Lockdown.

In insgesamt 20 Städten Chinas wurde bei Bürgern die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Hierunter ist auch Wuhan. In der chinesischen Millionenstadt soll das Virus Ende 2019 zuerst entdeckt worden sein. Spekulationen darüber, ob das Virus einem Labor entstammt oder auf einem Wildtiermarkt aufgetaucht war und durch Fledermäuse übertragen wurde, halten sich bis heute. 

In China schien die "Null-COVID-Politik" als erfolgreich und das Virus besiegt. Jetzt aber steigen die gemeldeten Fälle wieder. Neuinfektionen im zentralchinesischen Wuhan sollen auf Wanderarbeiter zurückzuführen sein. In den letzten zehn Tagen hatte China 300 Fälle der Delta-Variante des Coronavirus registriert. Die Zahl erscheint angesichts einer Bevölkerung, die 1,4 Milliarden Menschen zählt, gering. Dennoch greift die chinesische Regierung zu strengen Maßnahmen. Die Delta-Variante soll ansteckender, aber nicht tödlicher sein. 

Die Führung der Volksrepublik unterbrach Bahn-, Bus- und Flugverbindungen in Gebiete, in denen Menschen jüngst positiv auf das Virus getestet worden waren. Touristen dürfen nicht in diese Gebiete einreisen, Wohngebiete wurden abgesperrt, Büros bleiben geschlossen. Nur im Notfall dürfen die Menschen die Siedlungen verlassen. In der Stadt Zhuzhou der Provinz Hunan wurde die Bewegungsfreiheit für mehr als 1,2 Millionen Einwohner für drei Tage eingeschränkt. In Nanjing hatten sich Reinigungskräfte des örtlichen Flughafens mit dem Virus infiziert, obwohl strenge Einreiseregeln gelten. Danach wurden 200 Fälle gemeldet, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch am Flughafen stehen sollen. Neun Millionen Menschen sollen gleich zweimal auf das Virus getestet werden. 

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