Die Sperrung von SIM-Karten ist eine von mehreren Entscheidungen, mit denen die Provinzregierung "indirekt" die Ausbreitung von COVID-19 in der Region eindämmen will. Außerdem soll es ab dem 12. Juni unter anderem auch sogenannte "Walk-In-Impfungen" für alle Erwachsenen geben.
Ein Sprecher des Punjab Specialized Healthcare Department, Syed Hammad Raza, sagte in einer Erklärung:
"Es wurde die endgültige Entscheidung getroffen, SIM-Karten von Menschen zu sperren, die sich nicht impfen lassen."
Ein hochrangiges Treffen unter dem Vorsitz des Gesundheitsministers im Punjab Dr. Yasmin Rashid beschloss zudem, mobile Impfcamps außerhalb der großen Heiligtümer in der Provinz einzurichten und die Geschäfte in allen Bezirken, in denen mindestens 20 Prozent der Bevölkerung geimpft wurden, wieder vollständig zu öffnen. Geimpfte sollen wieder in Kinosäle und Restaurants gehen dürfen. Menschen, die an schweren Krankheiten wie HIV/AIDS und Krebs leiden, sollen vorrangig geimpft werden.
Die Entscheidungen kommen einen Tag nach der Bekanntgabe durch das pakistanische National Command and Operation Centre (NCOC), dass Impfungen für alle Angestellten des öffentlichen und privaten Sektors verpflichtend sind und dass Regierungsangestellte bis zum 30. Juni vollständig geimpft sein müssen. Neben anderen drastischen Maßnahmen erließ die Regierung der Provinz Sindh letzte Woche Anweisungen zum Zahlungsstopp der Gehälter ab Juli für solche Regierungsangestellten, die sich weigern, sich impfen zu lassen.
Die Maßnahmen in der Provinz Punjab sind auch der Tatsache geschuldet, dass die Provinz den gesetzten Impfzielen massiv hinterherhinkt. Einem Bericht der Nachrichtenseite Dawn zufolge impft die Provinzregierung im Durchschnitt täglich nur etwa 52.000 Menschen – entgegen der täglichen Zielvorgabe von 420.000, die vom NCOC gesetzt wurde. Bis Ende des Jahres sollen laut dem Plan 67 Millionen Menschen geimpft sein. Bis zum 1. Juni kam die Regierung laut dem Bericht jedoch nur auf 4,2 Millionen Geimpfte.
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