Das indonesische Gesundheitsministerium gab am Sonntag bekannt, dass man rund 450.000 Dosen einer Charge des Corona-Präparats von AstraZeneca derzeit nicht verabreichen wird. Die Aussetzung folgt auf den plötzlichen Tod eines 22-jährigen Mannes, der einen Tag nach der AstraZeneca-Impfung mit einer Dosis aus dieser Charge starb.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärte in einer Mitteilung:
"Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme der Regierung, um die Sicherheit dieses Impfstoffs zu gewährleisten. Das Gesundheitsministerium bittet die Öffentlichkeit dringend, ruhig zu bleiben und sich nicht von zirkulierenden Gerüchten verunsichern zu lassen."
Die beanstandete Charge, bekannt unter der Bezeichnung "CTMAV547", besteht aus 448.480 Dosen des Corona-Mittels. Sie ist Teil einer Lieferung von fast vier Millionen Impfdosen, die Indonesien im Rahmen des COVAX-Programms bereitgestellt wurde, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt wird.
Zuvor waren Impfdosen aus der "CTMAV547"-Charge in der Hauptstadt Jakarta sowie in den Reihen des Militärs des Landes verabreicht worden, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte.
Nur bei der fraglichen Charge sollen nun "Sterilitäts- und Toxizitätstests" durchgeführt werden. Die Verabreichung des restlichen indonesischen Bestands an AstraZeneca-Impfdosen wird ohne Unterbrechung fortgesetzt. Das Ministerium teilt weiter mit:
"Die Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs wird fortgesetzt, weil die Impfung gegen COVID-19 einen größeren Nutzen mit sich bringt."
Die Aussetzung der Dosen aus der "CTMAV547"-Charge soll für mindestens zwei Wochen ausgesetzt bleiben. Nachdem sichergestellt sei, dass der Impfstoff steril ist und keine Giftstoffe enthält, werde die Verwendung des Präparats wieder aufgenommen, sagte der Leiter des Impfstoff-Überwachungskomitees, Hindra Irawan Satari, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Der weltgrößte Inselstaat hat rund 270 Millionen Einwohner. Seit Beginn der Pandemie wurden rund 1,74 Millionen Corona-Fälle registriert, mehr als 47.000 Menschen sind bislang landesweit an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben. Jakarta hat eine massive Impfaktion zur Bekämpfung der tödlichen Krankheit gestartet und bereits fast neun Millionen Menschen vollständig geimpft.
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