Laut dem Gesetz können übermäßige Bestellungen bei Catering-Dienstleistern künftig mit einer Strafe von bis zu 10.000 Yuan (umgerechnet etwa 1.300 Euro) geahndet werden. Essensanbieter könnten Kunden, die übermäßige Mengen an Lebensmittelabfällen hinterlassen, eine Entsorgungsgebühr in Rechnung stellen.
Veranstaltungen von Beamten werden ebenfalls gesetzlich geregelt, da sie eine führende Rolle bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung spielen. Die Menge und Art der Nahrungsaufnahme sollen demnach sparsam sein und bestimmte Standards nicht überschreiten.
Wie der staatliche Fernsehsender CGTN berichtete, ist das neue Gesetz eine Reaktion darauf, dass in China immer mehr Lebensmittel weggeworfen werden. Allein in der Catering-Industrie des Landes werden jedes Jahr ungefähr 18 Milliarden Kilogramm Lebensmittel verschwendet.
Im vergangenen August hatte sich Chinas Staatspräsident Xi Jinping persönlich des Themas angenommen. Er bezeichnete die Menge der verschwendeten Lebensmittel als schockierend. Verschwendung sei beschämend, Sparsamkeit dagegen ehrenwert. Lokale Behörden starteten daraufhin Programme zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Die Regierung rief die Kampagne "Sauberer Teller" ins Leben. Diese machte die Bevölkerung darauf aufmerksam, dass man sich angesichts der Corona-Krise Gedanken über die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung machen sollte. In die Kritik gerieten auch Online-Videos, in denen sich Menschen dabei zeigten, wie sie übermäßig viele oder teure Speisen zu sich nehmen.
Im Juli 2019 führte die Stadt Shanghai strenge Vorschriften ein, die Einzelpersonen und Unternehmen dazu zwingen, ihre Lebensmittelabfälle korrekt zu recyceln. Bei Fehlverhalten werden die Bürger mit Geldstrafen belegt. Das Modell wurde inzwischen auch in anderen Städten eingeführt.
Das asiatische Land steht außerdem vor dem wachsenden Problem der Fettleibigkeit. Mehr als die Hälfte aller Chinesen gelten als übergewichtig, wie aus einem Bericht der Nationalen Gesundheitskommission Chinas im Vorjahr hervorging.
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