Ein japanischer Nuklearingenieur und ehemaliger Mitarbeiter der Tokyo Electric Power Company (TEPCO), Toshio Kimura, hat vor der Kernkraftkatastrophe von Fukushima Daiichi bereits ab 2005 gewarnt. Die katastrophale Kernschmelze fand sechs Jahre später im März 2011 statt. In einem neuen Interview mit der US-Nachrichten-Webseite The Daily Beast erklärte Kimura:
"Es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass es eine weitere Kernkraftkatastrophe in Japan geben wird."
TEPCO betrieb das Kernkraftwerk in Fukushima, das 2011 zusammenschmolz. Ein massives Offshore-Erdbeben verursachte einen 14 Meter hohen Tsunami, der die Anlage zerstörte. Die Position der Anlage direkt an der Meeresküste machte sie sehr anfällig für Schäden durch einen Tsunami. Nachdem die massive Welle das Kraftwerk getroffen hatte, wurden die Notstromdieselgeneratoren, die den Kernbrennstoff des Kraftwerkes vor Überhitzung schützen sollten, unter Wasser gesetzt und beschädigt. Nach der Kernschmelze wurde tödliche Strahlung in die Atmosphäre freigesetzt und über 150.000 Einwohner mussten aus ihren Wohnorten evakuiert werden.
Das katastrophale Szenario, das sich im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi abspielte, verlief nahezu genau so, wie Kimura es vorhergesagt hatte. Bereits im Jahr 2005, nach seinem TEPCO-Austritt, schrieb Kimura in einem Artikel:
"Wenn das Kraftwerk von einem Tsunami getroffen wird, werden die Pumpen Meerwasser als Kühlmittel verwenden und die Notstromversorgung wird wahrscheinlich zusammenbrechen. Und als Ergebnis wird es eine Schmelze des Reaktorkerns geben."
In Bezug auf seinen ehemaligen Arbeitgeber besteht Kimaru darauf, dass TEPCO einfach nicht vertraut werden kann, um eine nukleare Anlage sicher zu betreiben. Laut Kumari:
"TEPCO ist in keiner Weise qualifiziert, ein Kernkraftwerk zu betreiben."
In seinem neuen Buch "How Nuclear Energy Will Destroy The Nation" (Wie Atomenergie die Nation zerstören wird) weist Kimura darauf hin, dass TEPCOs hartnäckige Vertuschungen zu nuklearen Sicherheitsvorschriften geführt haben, die grundlegend fehlerhaft sind. Japans Atomaufsichtsbehörde stimmt dem zu und fängt an, Kimuras neue Warnung sehr ernst zu nehmen.
Bis heute sind in Japan noch vier Kernkraftwerke in Betrieb. Es sind zwei in Fukui, eines in Kagoshima und eines in Saga. Jedes dieser Kernkraftwerke hat eine Vorgeschichte mit Sicherheitsproblemen.
Mehr zum Thema - Japan will radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer ablassen – internationale Kritik