Seoul ruft Pjöngjang zur Wiederaufnahme innerkoreanischer Kontakte auf

Am 27. April jährt sich zum dritten Mal das historische Treffen zwischen den Staatschefs Süd- und Nordkoreas über den Ausbau der Beziehungen auf der Halbinsel. Seitdem wurden die Kontakte jedoch wieder heruntergefahren. Seoul wünscht nun eine Wiederbelebung.

Die Republik Korea und die Demokratische Volksrepublik Korea sollten den bilateralen Dialog so schnell wie möglich wiederaufnehmen, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums am Montag im Vorfeld des Jahrestages des historischen Gipfels zwischen den Staatsoberhäuptern beider Länder Moon Jae-in und Kim Jong-un am 27. April 2018 in Panmunjom. Die Nachrichtenagentur TASS zitierte den Sprecher, der betonte:

"Wir halten es für notwendig, den Dialog zwischen dem Süden und dem Norden auf allen einschließlich der höchsten Ebenen so bald wie möglich wiederaufzunehmen."

Er wies darauf hin, dass Seoul weiterhin an den zuvor erreichten innerkoreanischen Vereinbarungen festhält, aber auch dazu aufruft, neue Gespräche zwischen den beiden Ländern zu organisieren, um dem Dialog einen neuen Impuls zu geben.

Der Regierungsvertreter teilte zudem mit, dass in dieser Woche eine Reihe von Veranstaltungen zum Jahrestag des Gipfels stattfinden werden, die eine Gelegenheit bieten, um "eine Bilanz des Treffens zwischen den Staatschefs in Panmunjom zu ziehen und die Bereitschaft zu neuen Vereinbarungen" mit Pjöngjang zu bestätigen.

Das erste Treffen zwischen Moon Jae-in und Kim Jong-un führte zu einer Reihe von Kontakten auf höchster Ebene nicht nur zwischen Süd- und Nordkorea, sondern auch zwischen Pjöngjang und Washington. Der Prozess der Annäherung wurde jedoch gestoppt, als Kim Jong-un und der damalige US-Präsident Donald Trump während eines Gipfeltreffens im Februar 2019 keine Einigung über die wichtigsten Fragen der Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel erzielen konnten. Daraufhin setzte Nordkorea den innerkoreanischen Austausch und Dialog aus.

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