Das chinesische Statistikamt NBS (National Bureau of Statistics) hat am Freitag Zahlen zur Wirtschaftsleistung des Landes veröffentlicht. Der Anstieg um mehr als 18 Prozent stellt das beste Quartalswachstum seit mindestens 1992 dar, als die Aufzeichnungen des vierteljährlichen Bruttoinlandsproduktes (BIP) begannen.
Die aktuellen Ergebnisse entsprachen weitgehend den Erwartungen einiger von Bloomberg befragter Ökonomen, die einen Anstieg des BIP um 18,5 Prozent vorausgesagt hatten. Einige erwarteten jedoch, dass Chinas Wirtschaftsleistung sogar noch höher ausfallen würde, wobei von Reuters herangezogene Analysten einen Anstieg von 19 Prozent prognostizierten.
Der Anstieg im Jahresvergleich wurde durch eine niedrige Basis begünstigt, da die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal 2020 um einen Rekordwert von 6,8 Prozent schrumpfte, als die Produktion und der Verkehr im Land aufgrund des COVID-19-Ausbruches lahmgelegt wurden. China war das erste Land, das mit dem tödlichen Virus konfrontiert war, aber auch das erste, das es weitgehend eindämmen konnte. Das Reich der Mitte war die einzige große Volkswirtschaft, die im Jahr 2020 keinen Jahresrückgang verzeichnete.
Einige Analysten wiesen angesichts des niedrigen Basisfaktors darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung Chinas auf Quartalsbasis besser dargestellt werden kann. Laut der offiziellen Statistik wuchs das BIP des Landes im Zeitraum von Januar bis März um 0,6 Prozent, nach einem nach oben korrigierten Wachstum von 3,2 Prozent im vierten Quartal 2020. Das ist niedriger als von Analysten prognostiziert, die laut Bloomberg mit einem vierteljährlichen Wachstum von 1,4 Prozent gerechnet hatten.
Das chinesische Statistikamt stellte fest, dass Chinas Wirtschaft zu Beginn des Jahres eine "anhaltende Dynamik der stabilen Erholung" zeigte. Es warnte aber davor, dass die internationale Landschaft aufgrund der Pandemie mit hohen Unsicherheiten und Instabilitäten konfrontiert sei.
Die Zeitung South China Morning Post zitierte NBS-Sprecherin Liu Aihua, die erklärte:
"Wir müssen auch sehen, dass sich die COVID-19-Epidemie immer noch weltweit ausbreitet, die internationale Landschaft kompliziert und schwerwiegend ist, die Grundlage für die inländische wirtschaftliche Erholung noch nicht solide ist und einige Dienstleistungsbranchen und Klein- und Kleinstunternehmen immer noch größere Schwierigkeiten in ihrer Produktion und ihrem Betrieb haben."
Während Chinas Post-COVID-19-Aufschwung abflacht und die Wirtschaft in einem gleichmäßigeren Tempo wachsen wird, erwartet die Regierung, dass das BIP in diesem Jahr um mehr als sechs Prozent wachsen wird.
Anfang dieser Woche meldete China für März einen Anstieg der Exporte um mehr als 30 Prozent und damit das neunte Wachstum in Folge bei einer stärkeren Binnennachfrage. Die Zollstatistiken zeigten auch, dass die eingehenden Güter im letzten Monat um mehr als 38 Prozent in US-Dollar im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres gestiegen sind.
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