Der Chef der pakistanischen Armee, General Qamar Javed Bajwa, hat am Donnerstag Indien dazu aufgerufen, frühere Konflikte mit seinem Nachbarn hinter sich zu lassen und sich dem Frieden zuzuwenden. Er stellte jedoch klar, dass die USA eine Rolle bei der regionalen Stabilität zu spielen hätten. Während einer Rede auf einer Konferenz in Islamabad betonte er:
"Wir sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Vergangenheit zu begraben und vorwärts zu gehen."
Er erklärte, die Regierung von US-Präsident Joe Biden gebe ihm "Hoffnung" für solche Entwicklungen und dass Washington eine Rolle bei der Erhaltung des Friedens in der asiatischen Region zu spielen habe.
Bajwa fügte hinzu, dass Indien in der Pflicht stehe, "ein förderliches Umfeld" für den Frieden zu schaffen, insbesondere im indisch verwalteten Kaschmir.
Kaschmir war in den Jahrzehnten seit der Zweiteilung der ehemaligen britischen Indien-Kolonie eine Quelle von Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten, was zu sporadischen Konflikten in der Region führte.
Die schlimmsten Scharmützel der jüngsten Zeit brachen 2019 aus. Im Februar dieses Jahres verkündeten die beiden asiatischen Länder überraschend einen gemeinsamen Waffenstillstand, um die Gewalt in Kaschmir zu beenden, die im Jahr 2020 zum Tod von mindestens 74 Menschen geführt hatte.
In der umstrittenen Himalaya-Region verläuft die sogenannte "Line of Control", die de facto die internationale Grenze zwischen den beiden Nationen bildet.
Die Beziehungen zwischen Neu-Delhi und Islamabad verschlechterten sich ab 2019 erheblich, als Indien in Pakistan ansässige militante Gruppen eines Selbstmordattentats in Kaschmir beschuldigte, bei dem mindestens 40 indische Soldaten getötet wurden.
Die Spannungen eskalierten im selben Jahr noch weiter, als Neu-Delhi Kaschmir einen Sonderstatus entzog, der der Region gemäß Artikel 370 der indischen Verfassung gewährt wurde. Dieser gab der Region seit mehr als 70 Jahren eine gewisse Autonomie in den inneren Angelegenheiten.
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