Weiteres US-Kriegsschiff kreuzt im Südchinesischen Meer

Ein weiteres Schiff der US-Marine kreuzte erneut vor den von China beanspruchten Inseln im Südchinesischen Meer. Washington hat hiermit zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen die territoriale Souveränität Pekings in diesem Gebiet herausgefordert.

Die Siebte Flotte der US-Marine hat mitgeteilt, dass die USS Russell am Mittwoch vor den Spratly-Inseln kreuzte. Die Aktion sei Teil eines Einsatzes für die freie Schifffahrt, die darauf abziele, "Chinas rechtswidrige Einschränkungen friedlicher Durchfahrten herauszufordern".

Dies war die zweite Provokation in der Region durch die Regierung unter US-Präsident Joe Biden in den vergangenen zwei Wochen. Hierbei folgte die USS Russell einer ähnlichen Mission der USS John S McCain vor zwölf Tagen in der Nähe der Paracel-Inseln. Zuvor führten die USA mit der USS Theodore Roosevelt und der USS Nimitz Übungen im Südchinesischen Meer durch.

China erhebt Anspruch auf das gesamte Südchinesische Meer, während Brunei, Malaysia, die Philippinen, Taiwan und Vietnam ebenfalls territoriale Rechte über einige Teile des Gebietes beanspruchen.

Die Einsätze der US-Marine erfolgten, nachdem Biden erklärt hatte, dass die USA China als ihren "ernsthaftesten Konkurrenten" sehen und sich in einem "extremen Wettbewerb" mit der asiatischen Nation befinden. Es gebe eine Reihe von Problemen, die zwischen den beiden Seiten gelöst werden müssten.

Peking sprach sich gegen die Präsenz US-amerikanischer Kriegsschiffe in der Nähe der Inseln in der Region aus, die es als sein Hoheitsgebiet betrachtet. China verabschiedete vor kurzem ein Gesetz über die Küstenwache, welches den Verteidigungskräften des Landes erlaubt, alle notwendigen Mittel einschließlich Waffengebrauch einzusetzen, um sämtliche Bedrohungen durch ein fremdes Schiff zu unterbinden.

Nach dem letzten vermeintlichen Eindringen in chinesische Hoheitsgewässer durch die USS John S. McCain kritisierte ein Sprecher der Volksbefreiungsarmee dieses Vorgehen. Er sagte, das chinesische Militär habe das US-Kriegsschiff vertrieben. In einer Erklärung an das Weiße Haus erinnerte das chinesische Militär die US-Marine daran, dass man bereit sei, "Chinas Souveränität und Sicherheit zu schützen", einschließlich der beanspruchten Inseln.

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