Am Dienstag haben Iran und Russland gemeinsame Marineübungen im nördlichen Indischen Ozean und Golf von Oman gestartet, teilte das iranischen Staatsfernsehen mit. Ziel der Übungen sei "die Verstärkung der Sicherheit des internationalen Seehandels, die Verteidigung gegen Piraterie auf hoher See und gegen Terrorismus und der Informationsaustausch".
Das Fernsehen berichtete, dass Einheiten der iranischen Marine und der Marine der iranischen Revolutionsgarde an der Übung "Iran-Russia Maritime Security Belt 2021" im nördlichen Teil des Indischen Ozeans teilnehmen werden, die sich über eine Fläche von etwa 17.000 Kilometern erstreckt. Russland soll drei Schiffe zu der Übung geschickt haben, wie die russische Ostseeflotte laut Reuters mitteilte.
Nach Angaben des iranischen Sprechers der Marineübung, Admiral Gholamreza Tahani, sollen ein russischer Zerstörer, ein Logistikschiff und ein Hubschrauber an der Übung teilnehmen. Diese Übung ist die zweite gemeinsame Übung von Russland und Iran seit 2019, bei der die beiden Nationen gemeinsam mit China seinerzeit eine viertägige Übung abhielten.
Die indische Marine soll zudem zu den Manövern hinzustoßen als "Botschaft des Friedens und der Freundschaft an Länder in der Nachbarschaft und Region", vermeldete Al Jazeera. Admiral Tahani sagte diesbezüglich, dass "die interessante Art" der russisch-iranischen Übung Neu-Delhi ermutigt hat, den Antrag zur Beteiligung an der Übung einzureichen. Er fügte hinzu, dass sich das indische Schiff aufgrund seiner Flexibilität schnell in die russisch-iranische Marine-Übung integrieren konnte. China soll sich nach dem chinesischen Neujahrsfest der Übung anschließen. Mehrere Medien hatten im Vorfeld berichtet, dass es sich wie ein Jahr zuvor um dreiseitige Manöver Irans, Russlands und Chinas handelt.
Westliche Medien haben sich bei ihrer Berichterstattung darauf fokussiert, dass China mutmaßlich an den Übungen Irans und Russlands nicht teilnehmen wollte. Es sei zwar denkbar, dass die drei Staaten noch einmal gesondert Präsenz zeigen wollten, durchaus auch in Richtung der neuen US-Regierung. "Aber gerade China zeigt sich der neuen Regierung in Washington gegenüber eher vorsichtig. Dem Kurs Teherans folgt man in Peking nicht", sagte Christian Wirth vom GIGA-Institut. Admiral Hossein Khanzadi, der Kommandeur der iranischen Marine, teilte kürzlich mit, dass auch die chinesischen Seestreitkräfte an der Übung teilnehmen werden, vermeldete Press TV.
Am Persischen Golf hatten sich im Sommer 2019 die Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie dessen Verbündeten USA bedrohlich zugenommen. Ausdruck davon war der Angriff der jemenitischen Huthi-Gruppe mittels Drohnen auf die saudische Raffinerieanlage des Staatskonzerns Aramco. In der Folge hatte sich unter Führung der USA eine internationale Allianz gebildet, die sogenannte Task Force Sentinel. Deren Aufgabe sei die "Sicherung des Persischen Golfs". Nicht dazu gehörten allerdings China, Russland und Iran, die mit eigenen gemeinsamen Marinemanövern die Wahrung ihrer Sicherheitsinteressen in der Region bislang geltend machten.
Es findet seit Donnerstag unter der Leitung von Pakistan (AMAN 2021) ein weiteres Seemanöver im Indischen Ozean statt mit insgesamt 46 Staaten, darunter die USA, NATO-Kräfte, aber auch China, Russland und Iran.
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