Schlag gegen Impfstoff-Fälscher in China: 80 Festnahmen, 3.000 Kochsalzlösungs-Dosen beschlagnahmt

Im Laufe einer Sonderoperation im Osten Chinas wurden Dutzende Menschen wegen Herstellung und Vertriebs von gefälschtem COVID-19-Impfstoff festgenommen. Die Täter sollen unwirksame Kochsalzlösung abgefüllt und sie als COVID-19-Vakzin zu horrenden Preisen verkauft haben.

Die Razzien fanden in der Hauptstadt Peking sowie in den ostchinesischen Provinzen Jiangsu und Shandong statt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Bei dem Sondereinsatz wurden circa 80 Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitskräfte beschlagnahmten rund 3.000 Dosen des Fake-Impfstoffes, die aus Kochsalzlösung präpariert worden waren. Der Polizei gelang es außerdem, eine Reihe von Lokalitäten aufzudecken, an denen die Fälschungen produziert und abgesetzt worden waren, hieß es in dem Bericht ferner.

Die Operation ist Teil der umfassenden Bemühungen Chinas im Kampf gegen Kriminalität und Betrug mit COVID-19-Impfstoffen. Mit dem Verkauf von Kochsalzlösung unter dem Deckmantel eines COVID-19-Vakzins soll der Verbrecherring laut Angaben der Polizei immense Gewinne erzielt haben. Die Behörden appellierten unterdessen erneut an die Bevölkerung des Landes, sich ausschließlich über offizielle Quellen über die laufenden Impfkampagnen informieren zu lassen.

Die Festnahmen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem China seine Produktionskapazitäten für die Herstellung von COVID-19-Impfstoffen hochfährt. Mit den beiden einheimischen Präparaten Sinovac und Sinopharm, die in China inzwischen registriert und für den zivilen Gebrauch freigegeben worden waren, wurden seit dem Beginn der Massenimpfungen Anfang Januar laut offiziellen Angaben 24 Millionen Menschen geimpft. Laut den Plänen der Regierung sollen bis zum chinesischen Neujahrsfest insgesamt 50 Millionen Menschen das Schutzmittel bekommen.

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