Im Rahmen einer täglichen Pressekonferenz sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin, dass Peking weiterhin die legitimen Rechte und Interessen seiner Unternehmen schützen werde. Er fügte hinzu, dass die Politik Washingtons die Interessen globaler Investoren einschließlich US-amerikanischer Investoren zwar verletzen würde, aber nicht in der Lage sei, chinesische Unternehmen von ausländischen Kapitalzuflüssen abzuschneiden. Der chinesische Beamte erklärte:
"Die Tatsache, dass die Aktien bestimmter Unternehmen nicht in einigen globalen Indizes enthalten sind, wird internationale Investoren nicht davon abhalten, durch verschiedene andere Methoden in diese Unternehmen zu investieren und an den Dividenden der Entwicklung Chinas teilzuhaben."
Die Erklärung erfolgte auf die Entscheidung der US-Börse Nasdaq, die Aktien von vier chinesischen Bau- und Produktionsunternehmen aus ihren Indizes zu entfernen. Der Schritt betrifft die Wertpapiere der China Communications Construction Company, China Railway Construction Corporation, CRRC Corporation und Semiconductor Manufacturing International Corporation und soll am 21. Dezember in Kraft treten.
Washington erhöht zunehmend den Druck auf chinesische Unternehmen. Vergangenen Monat erließ die Regierung unter US-Präsident Donald Trump eine Verfügung, die es US-Investoren verbietet, chinesische Firmen zu finanzieren, die als "Chinas kommunistische Militärunternehmen" eingestuft sind. Begründet wurde die Maßnahme mit dem Vorwurf, dass die nun auf der schwarzen Liste Washingtons stehenden Firmen eine "ungewöhnliche und außergewöhnliche" Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen.
Das Verbot tritt am 11. Januar in Kraft. Es gilt für alle Transaktionen mit öffentlich gehandelten Wertpapieren oder deren Derivate, die dazu bestimmt sind, in solche Unternehmen zu investieren, die in dem Dokument aufgeführt sind. Transaktionen zur Veräußerung von Beteiligungen an diesen Unternehmen bleiben bis zum 11. November 2021 erlaubt.
Globale Indexanbieter und Anbieter von börsengehandelten Fonds (ETFs) haben wenig Zeit, um sich auf das Verbot einzustellen. Nach Konsultationen mit Mitgliedern der Investmentgemeinschaft gaben die Indizes S&P und Dow Jones letzte Woche den Ausschluss von zehn chinesischen Unternehmen bekannt. Anfang des Monats verkündete das Analyseunternehmen FTSE Russell, man werde Aktien von acht chinesischen Unternehmen, die von der US-Regierung genannt wurden, aus einigen Indizes entfernen.
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