China droht mit Konsequenzen nach Taiwan-Besuch eines US-Admirals

Ein US-Admiral soll Taiwan besucht haben. Berichten zufolge soll es sich um einen sehr hochrangigen Beamten des US-Militärs handeln. Peking kritisierte den Schritt und versprach eine "notwendige Antwort". Der Pentagon weigerte sich auf Nachfrage das Thema zu kommentieren.

Chinas Außenministerium hat am Montag angekündigt, dass es eine "notwendige Antwort" auf einen unangekündigten Besuch eines hochrangigen Admirals der US-Marine in Taiwan am Wochenende geben werde.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian erklärte gegenüber Reportern, dass China sich entschieden gegen alle diplomatischen oder militärischen Beziehungen zwischen US-amerikanischen und taiwanesischen Vertretern wendet und forderte die Vereinigten Staaten auf, die Sensibilität der China-Taiwan-Frage anzuerkennen.

Zhao warnte, dass seine Regierung je nach Entwicklung der Situation "eine legitime und notwendige Antwort" geben werde. Welche konkreten Maßnahmen ergriffen würden, teilte er jedoch nicht mit.

Konteradmiral Michael Studeman, ein Zwei-Sterne-Marineadmiral, der den US-Militärnachrichtendienst im asiatisch-pazifischen Raum beaufsichtigt, wird nachAngaben von Personen, die mit der Situation vertraut sind, als der Offizier angesehen, der die Reise auf die Insel unternahm.

Während das Pentagon sich weigerte das Thema zu kommentieren, bestätigte Taiwans Außenministerium, dass ein US-Vertreter am Sonntag eingetroffen sei. Sollte Studeman die Insel besucht haben, wäre er der ranghöchste Offizier der US-Streitkräfte, der Taipeh in den vergangenen Jahren besuchte.

US-Gesundheits- und Arbeitsminister Alex Azar reiste im August nach Taipeh und der Staatssekretär für Wirtschaftswachstum Keith Krach besuchte die Hauptstadt der Insel im September. Als Reaktion auf den jeweiligen Besuch schickte China Kampfflugzeuge in die Nähe der Insel.

Die Regierung unter US-Präsident Donald Trump geriet in den vergangenen Monaten in der Taiwan-Frage mit China in einen Streit, nachdem man einen Waffenverkauf in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar an die Insel genehmigt und ein Abkommen über den wirtschaftlichen Austausch unterzeichnet hatte. Während Taiwan behauptet, eine demokratische selbstverwaltete Insel zu sein, beansprucht Peking das Territorium für sich und versucht eine Annäherung Taipehs an andere Länder zu unterbinden.

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