Nach erneutem Absturz: Taiwan belegt seine F-16-Kampfjets mit Flugverbot

Taiwans Militär hat alle seine F-16 mit einem Flugverbot belegt, nachdem ein Kampfjet dieses Typs während eines Routinetrainings vom Radar verschwand. Der Vorfall gehört zu einer Reihe von Abstürzen von Militärmaschinen auf der Insel in diesem Jahr.

Alle 142 Maschinen vom Typ F-16 der taiwanesischen Luftwaffe sollen in ihren Stützpunkten für Ausrüstungskontrollen verbleiben, teilte das taiwanesische Verteidigungsministerium mit. Präsidentin Tsai Ing-wen erklärte gegenüber Reportern:

Ich habe das Verteidigungsministerium gebeten, bei der Verteidigung und der Kampfbereitschaft zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit nicht nachzulassen.

Am Dienstagabend war eine in den USA gebaute F-16 wenige Minuten nach dem Start vom Luftwaffenstützpunkt Hualien an der Ostküste der Insel vom Radar verschwunden. Das Flugzeug befand sich mit zwei weiteren Kampfjets auf einer Trainingsmission. Das Militär startete eine Such- und Rettungsaktion, da das Schicksal des Flugzeugs und seines Piloten weiterhin unbekannt ist.

Lokalen Medien zufolge ist dies der siebte derartige Vorfall mit einer taiwanesischen F-16. Der Jet sei das vierte Militärflugzeug des Landes, das in diesem Jahr verloren ging, hieß es.

Am 29. Oktober stürzte ein F-5E-Kampfjet bei einem Trainingsflug ins Meer. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, starb aber später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Im Juli stürzte ein Beobachtungs- und Aufklärungshubschrauber vom Typ Bell OH-58D Kiowa auf dem Luftwaffenstützpunkt Hsinchu ab. Beide Piloten wurden hierbei getötet. Ein Hubschrauber vom Typ Sikorsky UH-60 Black Hawk stürzte am 2. Januar ab. Acht Passagiere, darunter Taiwans Generalstabschef Shen Yi-ming, kamen ums Leben.

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