Beschimpfungen und Verwüstung im Regierungssitz: Armenier empört über Pakt mit Aserbaidschan

Der von Moskau vermittelte Waffenstillstand wurde von Russland, Armenien und Aserbaidschan unterzeichnet. Damit wurden schwere Gefechte, die Hunderte von Menschenleben unter Zivilisten wie unter Militärangehörigen forderten, beendet. Manche Armenier sind empört.

Russische Friedenstruppen werden nach einem Abkommen zur Beendigung des Konflikts in der Region entlang der Kontaktlinie der Konfliktparteien in Bergkarabach eingesetzt. Der von Moskau vermittelte Waffenstillstand wurde von den Staatschefs Russlands, Armeniens und Aserbaidschans unterzeichnet. Damit wurden schwere Gefechte beendet, die Hunderte von Menschenleben sowohl bei der Zivilbevölkerung als auch unter Militärangehörigen gefordert hatten.

Als mit Aserbaidschan die Bedingungen für einen Waffenstillstand fertig ausgehandelt wurden, waren die ethnisch armenischen Streitkräfte, die im umstrittenen Bergkarabach kämpften, erschöpft und standen kurz vor der Zerschlagung, gab das De-facto-Staatsoberhaupt Bergkarabachs am Dienstagmorgen zu.

Gemäß dem Friedensabkommen wurden große Teile des aserbaidschanischen Territoriums, das zuvor von den ethnisch armenischen Streitkräften Bergkarabachs kontrolliert wurde, an Aserbaidschan aufgegeben.

Bei manchen Armeniern kam die Nachricht nicht gut an und sorgte für wutentbrannte Menschenmengen in den Straßen der armenischen Hauptstadt Jerewan: Protestierende drangen in das Parlamentsgebäude ein und verlangten von den Abgeordneten Mitwirkung an einer Rücknahme des Abkommens. Sie verließen das Gebäude am Morgen, ohne ihr Ziel zu erreichen.

Der Ansturm auf das Parlament führte dazu, dass die Polizei das Regierungsgebäude schließlich vor den Demonstranten sichern musste.

Mehr zum ThemaPutin: Russische Friedenstruppen auf dem Weg nach Bergkarabach