Philippinen: Polizist bei Razzia von Kampfhahn getötet

Bei einer Razzia gegen Veranstalter eines illegalen Wettkampfes ist ein philippinischer Polizist von einem Kampfhahn tödlich verletzt worden. Wie alle anderen Sportarten sind Hahnenkämpfe im asiatischen Land aufgrund der COVID-19-Pandemie offiziell verboten.

Auf den Philippinen ist ein Polizeibeamter ums Leben gekommen, nachdem ihn ein Kampfhahn am linken Oberschenkel tödlich verletzt hatte. Der Vorfall ereignete sich am Montag, dem 26. Oktober, bei einer Razzia gegen einen illegalen Hahnenkampf in der Stadt San Jose auf der Insel Nord-Samar. Polizeileutnant Christian Bolok fing einen der sieben Vögel ein, an dessen Krallen Kampfsporen befestigt waren. Eine der scharfen Klingen durchtrennte dabei die Oberschenkelarterie des Beamten. Der verletzte Polizist starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Bei dem Einsatz gegen die Hahnenkampfveranstalter nahm die Polizei drei Männer fest und beschlagnahmte sieben Vögel. Darunter auch den Hahn, der Bolok getötet hatte. Außerdem konfiszierte die Polizei zwei Sätze Sporen und 550 philippinische Pesos (knapp zehn Euro). Drei weitere Komplizen flüchteten.

Arnel Apud Polizeichef der Provinz Nord-Samar, teilte während einer Pressekonferenz mit, es sei ein schrecklicher Unfall, den er nicht erklären könne. Er habe zum ersten Mal seit 25 Jahren bei der Polizei einen Beamten wegen eines Kampfhahnes verloren. Apud sprach Boloks Familie im Namen der Polizeibehörde sein Beileid aus.

Hahnenkämpfe sind ein sehr beliebter Wettsport auf den Philippinen. Der Geldumsatz beträgt etwa eine Milliarde US-Dollar. In dem Land gibt es rund 2.500 Stadien für diese Art Wettkämpfe, bei denen jedes Jahr rund 30 Millionen Hähne sterben. In der Hauptstadt Manila wird alljährlich in einem Stadion mit 20.000 Sitzplätzen der Hahnenkampf-Superpokal ausgetragen. Tierschutzorganisationen kritisieren diese Kämpfe scharf. Pandemiebedingt ist diese Sportart momentan verboten, wie auch die meisten Freizeitaktivitäten im Land.

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