Fast 6.000 Rinder bei Schiffsunglück vor Japan ertrunken

Das Schiff war auf dem Weg von Neuseeland nach China. Nur zwei Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. China hat in diesem Jahr bereits mehr als 46.000 Rinder aus Neuseeland importiert, hauptsächlich um die Milchproduktion des Landes auszubauen.

Ein Schiff mit 43 Besatzungsmitgliedern und knapp 6.000 Rindern ist bei stürmischem Wetter im Ostchinesischen Meer gekentert. Das Schiff war auf dem Weg von Neuseeland nach China. Nur zwei Besatzungsmitglieder konnten von der japanischen Küstenwache gerettet werden.

Das Schiff mit dem Namen Gulf Livestock 1 hatte bereits vergangene Woche einen Notruf aus dem Südwesten Japans abgesendet. Der Grund für das Unglück dürfte der zu diesem Zeitpunkt in der Region aktive Taifun Maysak gewesen sein, der das Schiff mit starken Winden und schwerer See in Not gebracht hat.

Einer der Geretteten, ein 45-jähriges Crewmitglied von den Philippinen, teilte der japanischen Küstenwache mit, dass zunächst der Motor ausgefallen sei, bevor das Schiff von hohen Wellen getroffen wurde und kenterte. 

Die Besatzung hätte daraufhin Schwimmwesten angezogen. Der Gerettete sagte der Küstenwache, er sei ins Wasser gesprungen und habe vor seiner Rettung keine anderen Besatzungsmitglieder mehr gesehen. Drei Schiffe, fünf Flugzeuge und zwei Taucher seien eingesetzt worden, um die Suche fortzusetzen, so die Küstenwache.

Die Besatzung bestand aus 39 Personen von den Philippinen und jeweils zwei Personen aus Neuseeland und Australien. Die philippinische Regierung teilte mit, sie koordiniere die Suche zusammen mit der japanischen Küstenwache. 

Auf dem Weg von Neuseeland nach China

Das Spezialschiff Gulf Livestock 1 verließ den Hafen von Napier in Neuseeland am 14. August mit 5.867 Rindern an Bord. Ziel war der chinesische Hafen von Jingtang in Tangshan. Die Reise sollte ungefähr 17 Tage dauern, teilten die neuseeländischen Behörden mit. Das 139 Meter lange Schiff unter panamaischer Flagge wurde 2002 gebaut. 

An Bord befanden sich junge Kühe beziehungsweise Färsen mit einem Wert von jeweils rund 20.000 Yuan, berichtete ein Manager des chinesischen Importeurs gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die neuseeländische Tierrechtsorganisation SAFE sagte, die Katastrophe zeige die hohen Risiken des Exporthandels mit lebenden Tieren. "Diese Kühe hätten niemals auf See sein dürfen", so die Kampagnenmanagerin Marianne Macdonald.

Dies ist eine echte Krise, und wir denken an die Familien der 43 Besatzungsmitglieder, die mit dem Schiff vermisst werden. Es bleiben jedoch viele Fragen offen, einschließlich der Frage, warum dieser Handel fortgesetzt werden durfte.

China importiert viele Rinder aus Ozeanien

China hat in diesem Jahr nach Angaben des chinesischen Zolls bisher mehr als 46.000 Rinder aus Neuseeland importiert, hauptsächlich um die expandierende Milchproduktion des Landes auszubauen.

Im vorigen Jahr hat Neuseeland eine Überprüfung seines Exporthandels mit lebenden Rindern durchgeführt, nachdem es Berichte gegeben hatte, dass Hunderte von Tieren, die aus Neuseeland und Australien exportiert wurden, auf dem Transport gestorben sind.

Das neuseeländische Ministerium für Primärindustrie (MPI) teilte dem Nachrichtenportal agrarheute mit, dass die Ausfuhranträge für lebende Rinder vorübergehend ausgesetzt wurden, nachdem das Schiff Gulf Livestock 1 untergegangen ist.

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