Corona: Südkorea riegelt Militärstützpunkte ab und ruft Kirchengemeinden zu Quarantäne auf

Südkorea hat in seinem Versuch, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, Soldaten in ihren Stützpunkten eingeschlossen und begonnen, Kirchgänger aufzuspüren. Angesichts neuer Corona-Fälle hat das Land am vergangenen Wochenende erneut Einschränkungen verhängt.

Die Südkoreanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (KCDC) registrierten am Montag um Mitternacht 246 neue Corona-Fälle, zwei Tage nachdem die Einwohner von Seoul aufgefordert wurden, sich an strengere Regeln der sozialen Distanzierung zu halten. Der Anstieg folgt einer Woche mit dreistelligen Zuwächsen an neuen Fällen.

Die ostasiatische Nation sammelt Informationen über die täglichen Aktivitäten Hunderter Mitglieder der Sarang-Jeil-Kirche, die mit fast 400 Coronavirus-Fällen seit Beginn der Pandemie in Verbindung gebracht wird. Man vermutet, dass zehn Gemeindemitglieder in den vergangenen zwei Wochen an großen Anti-Regierungs-Kundgebungen in Seoul teilnahmen. Die Regierung behauptet, dass die Kirchengemeinde ein hohes Übertragungsrisiko darstelle und forderte sie auf, sich selbst unter Quarantäne zu stellen und auf das Virus testen zu lassen.

Auch unter dem südkoreanischen Militärpersonal wurden zwei neue Fälle bekannt. Dies veranlasste die Behörden dazu, 461 Soldaten unter Quarantäne zu stellen. Die südkoreanischen Truppen sind auf ihre Stützpunkte beschränkt und dürfen diese bis Ende August weder verlassen noch dort besucht werden.

Die extremen Maßnahmen erfolgen nach einem massiven regierungsfeindlichen Protest in der Innenstadt von Seoul, trotz der Bemühungen der Stadtverwaltung, Kundgebungen zu verbieten.

Seit Beginn der Gesundheitskrise wurden in Südkorea weniger als 16.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Bisher wurden 306 Todesfälle registriert.

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