China und Indien ziehen ihre Truppen von umstrittener Grenze im Himalaya ab

China und Indien haben damit begonnen, ihre Soldaten von der umstrittenen Grenzlinie im Himalaya zurückzuziehen, berichteten indische Medien unter Berufung auf offizielle Quellen. Demnach soll eine Pufferzone zwischen den Soldaten beider Seiten eingerichtet werden.

Die Nachricht kommt einen Tag nach der Vereinbarung, den gegenseitigen Rückzug zu beschleunigen. Berichten zufolge entfernten chinesische Soldaten ihre Zelte und weitere Ausrüstung im Galwan-Tal, in dem es zuvor zu einem tödlichen Zusammenstoß kam. Die indischen Truppen sollen sich ebenfalls zurückgezogen haben. 

Indische Militärquellen gaben gegenüber AFP an, der Rückzug der chinesischen Truppen sei ein Ergebnis der Gespräche zwischen hochrangigen Armeeoffizieren beider Länder.

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat die Situation entlang der Grenze mit dem indischen Nationalen Sicherheitsberater Ajit Doval am Sonntag in einem Telefongespräch besprochen. Sie waren sich darüber einig, den gegenseitigen Rückzug der Truppen entlang der De-facto-Grenze so bald wie möglich durchzuführen.

Zwischen den beiden Nachbarstaaten herrscht ein langjähriger Streit um das Grenzgebiet im Himalaya. Die bereits angespannte Situation eskalierte im Mai und führte zu einem Zusammenstoß am 15. Juni, bei dem 20 indische Soldaten getötet wurden. Peking räumte ein, dass es auf beiden Seiten Opfer gab, machte aber keine näheren Angaben zu den Todesopfern auf chinesischer Seite. 

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