Corona-Ausbruch auf Großmarkt in Peking: Behörden riegeln elf Wohnblocks ab

Erstmals seit vielen Wochen erlebt Peking wieder einen größeren Ausbruch des Coronavirus. Auf einem Großmarkt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt. Die Behörden der chinesischen Hauptstadt riegelten elf Wohnblocks rund um den Infektionsherd ab.

Im Pekinger Stadtviertel Fengtai ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Auf dem Xinfadi-Markt, der rund 90 Prozent des Obsts und Gemüses der 20-Millionen-Metropole liefert, wurden bei anfangs 500 Tests 45 Corona-Fälle entdeckt. Die Infizierten zeigten nach Angaben lokaler Medien zunächst keine Symptome.

Die Behörden schlossen den Großmarkt und ließen rund 10.000 Händler und Mitarbeiter des Marktes testen. Im Umfeld wurden elf Wohnblocks abgeriegelt sowie Kindergärten und Schulen zugemacht.

Die Ermittler konnten das Coronavirus bis auf ein Hackbrett zurückverfolgen, auf dem importierter Lachs verarbeitet wurde. Der Lachs wiederum stammte von einem anderen Markt für Meeresfrüchte. Viele Supermärkte nahmen daraufhin importierten Lachs aus ihren Regalen. Auch andere Märkte schlossen ihre Tore, um untersucht zu werden.

Vorher hatte die nationale Gesundheitskommission landesweit über sechs lokale Ansteckungen berichtet – alle in Peking. Die Hauptstadt war seit dem Ausbruch der Pandemie in Wuhan in Zentralchina vor einem halben Jahr besonders geschützt und auch stärker als andere Städte vom Rest des Landes abgeschottet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erst vor wenigen Wochen gelockert. (dpa)

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