Um Chinas Einfluss zu begrenzen: Indien und Australien unterzeichnen Militärabkommen

Indien und Australien besiegelten am Donnerstag ein Abkommen, das beiden Seiten Zugang zu den Militärstützpunkten des jeweils anderen ermöglicht. Ein ähnliches Abkommen hat Indien mit den USA abgeschlossen. Geplante Übungen könnten für weitere Konfrontationen sorgen.

Indien und Australien besiegelten am Donnerstag einen Pakt, um Zugang zu den Militärstützpunkten des jeweils anderen zu erhalten, teilte das indische Außenministerium mit.

Der Pakt soll den Weg für mehr militärischen Austausch und Übungen im indopazifischen Raum freimachen und ermöglicht indischen und australischen Militärschiffen und -flugzeugen die Betankung und den Zugang zu Wartungseinrichtungen an den Stützpunkten der jeweils anderen Seite.

Das Abkommen über gegenseitige logistische Unterstützung wurde während eines virtuellen Gipfeltreffens zwischen dem indischen Premierminister Narendra Modi und seinem australischen Amtskollegen Scott Morrison unterzeichnet. Dass das Abkommen während der Pandemie beschlossen wurde, signalisiert laut Beobachtern die Bedeutung welche beide Regierungen der Zusammenarbeit beimessen.

Indien hat ein ähnliches Abkommen mit den Vereinigten Staaten abgeschlossen, mit dem Ziel, das wachsende wirtschaftliche und militärische Gewicht Chinas in der Region auszugleichen.

Zwischen dem indischen und dem chinesischen Militär hat sich an ihrer umstrittenen Grenze ein der schwersten Krise seit Jahren entwickelt, wie Konfrontationen in den vergangenen Wochen zeigten. Die beiden Nachbarländer hatten um ihre Grenze im Himalaya 1962 einen kurzen Krieg geführt, den China gewann. Seither gibt es immer wieder Zwischenfälle. Im Mai hatte es indischen Medien zufolge bei Auseinandersetzungen mehrere Verletzte gegeben.

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Auch Australiens Handelskonflikte mit China nehmen zu. Außerdem drängt die australische Regierung auf eine internationale Überprüfung der Entstehung und Verbreitung des neuartigen Coronavirus im vergangenen Monat, mit Blick auf China.

Laut Al Jazeera erwägt Indien weiterhin die Teilnahme Australiens an jährlichen Marineübungen, die es mit den USA und Japan im Indischen und Pazifischen Ozean durchführt. Ähnliche Marineübungen im Jahr 2007 haben in Peking Unmut hervorgerufen. Die USA haben den indopazifischen Raum als strategisch besonders bedeutend für ihre aktuelle Sicherheitsstrategie hervorgehoben. Die Region sei ein Hauptschauplatz für die Interessen und Aktivitäten der USA, erklärte der US-Außenminister im vergangenen Jahr. In dieser Prioritätenregion wolle Washington daher die Verteidigungsaktivitäten weiter ausbauen.

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