Proteste in Hongkong gehen weiter – Polizei löst Muttertag-Flashmobs auf

Hongkong kommt nicht zur Ruhe. Am Sonntag versammelten sich Demonstranten im Rahmen sogenannter Muttertag-Flashmobs. Sie forderten erneut die Unabhängigkeit von China und den Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam. Polizisten lösten die Kundgebungen auf.

Am Sonntagnachmittag haben sich in mindestens acht Hongkonger Einkaufszentren Demonstranten zu Flashmobs versammelt. Sie forderten erneut die Unabhängigkeit von China und den Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam. Die Bereitschaftspolizei war gezwungen, die Kundgebungen aufzulösen. Es gab mindestens drei Festnahmen.

Live-Übertragungen im Internet zeigten auch, dass die Polizei vor Ort Geldstrafen wegen Verstößen gegen die pandemiebedingten Auflagen verhängte. Derzeit sind Versammlungen von mehr als acht Personen nicht erlaubt.

Demonstranten nutzen die Gelegenheit, sich im Rahmen der Feierlichkeiten zum Muttertag zu versammeln. Die Behörden hatten im Vorfeld einen Antrag auf einen sogenannten Muttertagsmarsch verboten, sodass sich kleinere Gruppen maskierter Demonstranten in verschiedenen Einkaufszentren versammelten. Dort kam es zu kleineren Rangeleien mit der Polizei. Einer der Demonstranten sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP

Dies ist nur eine Aufwärmphase, unsere Protestbewegung muss von vorne beginnen. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Bewegung wieder zum Leben erweckt wird. Wir müssen jetzt alle aufwachen.

Bereits am Freitag war es in der Stadt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Grund hierfür war die Bekanntgabe Pekings, ein Gesetz verabschieden zu wollen, das die Beleidigung der chinesischen Nationalhymne verbietet.

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